Montag, 13. Juli 2009 von Karin S. Wozonig
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Veröffentlicht in 19. Jahrhundert,Literatur,Literaturwissenschaft

Raum und Literatur, Schluss

„Und manchmal wirkt der erfundene Raum in die Wirklichkeit zurück. Das kann man ganz deutlich an einem Teil der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts beobachten. Die liberalen Autoren des Vormärz fordern, dass die deutsche Kleinstaaterei aufhört, dass ein geeintes, demokratisches Deutschland unter preußischer Führung gegründet wird. Und weil sie das fordern, schreiben sie sozusagen die deutsche Nation herbei, indem sie ihren literarischen Orten einheitliche, deutsche Merkmale geben. […] Nicht, dass es ohne Heinrich Heines Deutschland. Ein Wintermärchen Deutschland in seiner heutigen Form nicht gäbe, aber ich denke doch, dass dieser Ort in der Literatur auf die Wahrnehmung seiner Leser recht mächtig gewirkt hat und vielleicht immer noch wirkt.“

Auszug aus: Einleitung zum Kaffeehausgespräch am 17. Juni 2009, Thema: Mit anderen Augen. Orte in der Literatur

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