Donnerstag, 12. Februar 2009 von Karin S. Wozonig
Schlagworte:
Veröffentlicht in Literaturwissenschaft

Mein Beitrag zum Darwin-Jahr 1

Vor einigen Jahren konnte man in der Literaturwissenschaft eine aufkeimende Begeisterung für die Idee beobachten, Literatur ließe sich evolutionsbiologisch erklären. Ein Beispiel für diesen Trend ist Karl Eibl, der in seinem Buch Animal poeta. Bausteine der biologischen Kultur- und Literaturtheorie (2004) den Bogen von der Evolutionstheorie zur Kultur- und Literaturtheorie zu schlagen versucht. Eibls zentrale These besagt vereinfacht ausgedrückt, dass Literatur, Kultur und ästhetische Erfahrung auf „Dispositionen“ zurückzuführen seien. Diese Dispositionen seien in der Biologie des Menschen begründet und könnten daher evolutionsbiologisch erhellt werden. Ein interessanter Ansatz. Aber für alle, die Literatur biologisch zu begründen versuchen, ergibt sich ein kaum zu lösendes Problem: Um biologische Bedingungen von Kultur zu beschreiben, muss man den menschlichen Geist bedenken und dabei seine Grundlagen als dem Denken vorausgehend definieren. (Fortsetzung folgt)

Keine Kommentare »

Bis jetzt keine Kommentare.

RSS für Kommentare und Beiträge. TrackBack URI.

Eine Nachricht hinterlassen