Sonntag, 5. April 2009 von Karin S. Wozonig
Schlagworte:
Veröffentlicht in Literatur

Buch mit Ende

Vor einiger Zeit empfahl sich mir der Roman „Ich.bin.eine.Mörderin“ von Claudia Cornelsen. Der etwas gesuchte Titel lässt einen Krimi erwarten, der Klappentext behauptet ähnliches, Rezensionen sprechen gar von einem Psycho-Thriller. Kein Wort davon ist wahr. Der Roman spielt in einer psychiatrischen Anstalt, die Handlung wird aus der Perspektive einer Ich-Erzählinstanz präsentiert und ist mit collageartigen Elementen durchsetzt, die auf die Argonautensage anspielen. Der Text lebt von der beklemmenden Schilderung eines gewaltsamen Familienlebens und von Parallelen zur Geschichte der Medea. Claudia Cornelsen kann sich nicht jeden Kalauer und nicht jeden Manierismus verkneifen. Generell aber ist „Ich.bin.eine.Mörderin“ beeidruckend gut gemachte Literatur. Und wer den Schluss des Romans ernst nimmt, bekommt zwei Bücher zum Preis von einem.

Keine Kommentare »

Bis jetzt keine Kommentare.

RSS für Kommentare und Beiträge. TrackBack URI.

Eine Nachricht hinterlassen