Im Frankfurter Konversationsblatt vom 11. August 1840 schreibt ein Anonymus:
Die lieblichste Erscheinung, nach der ich bange und verlange, werden die Gedichte der feurigen Dichterin Betti Paoli seyn. Levitschnigg, der überhaupt mit dieser Dichterin im geistigen Rapporte zu stehen scheint, begrüßt sie in seinem gallbittern aber nur zu gerechten Referate über den diesjährigen österreichischen Musenalmanach mit den Worten: Musen ins Gewehr! Eine eurer würdigsten Töchter betritt den Parnaß. Sie heißt Betti Paoli. Tiefes Gemüth, reiche Phantasie, unsägliche Gluth athmen, blitzen, sprühen aus jedem ihrer Gedichte! Er hat nicht zu viel gesagt mit diesem Lobe.
Sie nannte sich selbst Kassandra. Und beeindruckte die Wiener Salons, bevor sie vergessen wurde: Die österreichische Lyrikerin und frühe Journalistin Betty Paoli zeigt sich alles andere als biedermeierlich…
Ein informativer und unterhaltsamer Beitrag über Betty Paoli (unter anderem über ihre gnadenlose Kritik der Gedichte von Gräfin Oldofredi-Hager) von Andrea Reisner in „Das Feuilleton“
Der 1. Oktober 1924 gilt als Beginn des Radios in Österreich. Das junge Medium verstand sich als innovative Plattform für Bildung und Aufklärung, eine Art akustische Volkshochschule.
Das kann man auf der Website von Ö1 lesen. 1924 war Betty Paoli schon dreißig Jahre tot. Das ist schade, denn das Radio hätte ihr gefallen, glaube ich. Sie hätte sicher schöne Features gestalten können, oder Buchankündigungen. Ich mag das Radio auch, Ö1 ganz besonders. Gestern hat das Mittagsjournal einen Beitrag von Judith Hoffmann gebracht, in dem von Betty Paoli die Rede war.
Fremdländische Blätter, deren Lieblingsbeschäftigung es von jeher war, der österreichischen Presse am Zeuge zu flicken, glossiren die Kritiken des Frln. Betti Paoli im Lloyd in mannigfaltiger Weise. So werden die Wendungen und Phrasen wie: „Wir sehen uns genöthigt,“„Es bleibt uns nur noch übrig“ u. s. w sehr unpassend im Munde einer Dame, und zumal einer schwunghaften Dichterin gefunden…
Wiener Modespiegel: Wochenschrift für Mode, schöne Literatur, Novellistik, Kunst und Theater, 3. Februar 1853