Schade! daß an die Stelle der schönen Erzählung in Briefen …, womit der vorige Jahrgang die Leser freundlichst begrüßte, heuer eine minder gelungene Novelle … treten mußte, der wir, ungeachtet des ihr anderwärts (Nro. 241 des „Humoristen“) ertheilten überschwenglichen Lobes, gar keinen Geschmack abzugewinnen vermochten. Dagegen stimmen wir den dort ausgesprochenen Bemerkungen über die zweite voluminöse Erzählung von Adalbert Stifter: „Feldblumen“ unbedingt bei, da wir sie ihrer Länge wegen gar nicht gelesen haben.
Mnemosyne. Galizisches Abendblatt für gebildete Leser, 1840
Die buchhändlerische Anpreisung eines neuen Romans schließt mit den Worten: „Wir sind überzeugt, daß Jedermann mit Vergnügen dieß Buch aus der Hand legen wird.“
Mnemosyne. Galizisches Abendblatt für gebildete Leser, 1840
Betty Paoli und Adalbert Stifter 1848
Im März 1848 begann in Wien die sogenannte bürgerliche Revolution. Was anfangs nach einer halbherzigen intellektuell-kulturellen Befreiung einer Elite aussah […], entwickelte sich zum Aufstand der Massen und lief aus Sicht der gebildeten Privilegierten aus dem Ruder. Auch der Maler und Schriftsteller Adalbert Stifter befand sich im Jahr 1848 in Wien und war dort politisch tätig. […] Am 6. Mai flüchtete er aber vor den Unruhen […] nach Linz […]. Im Mai des Revolutionsjahres schrieb Stifter an seine Wiener Kollegin und Freundin Betty Paoli, sie solle zu ihm nach Linz kommen…
Und was dann passiert ist, können Sie hier nachlesen: Journal of Austrian Studies, Vol. 52, No. 3, S. 1-18. (JAS online)
Der Großmüthige
Im Schenken ohne Maß, bey Darleh’n klug bedacht;
Entzückst Du Bettler heut, die gestern Du gemacht.
Franz Grillparzer