Geburtstag
Aus dem Tagebuch von Marie von Marie von Ebner-Eschenbach, 30. 12. 1876: „Um ½ 2 zu Betty Paoli, um sie abzuholen. Es ist heute ihr Geburtstag und wir speisten, zur Feier desselben bei den vortrefflichen Pachlers.“
Aus dem Tagebuch von Marie von Marie von Ebner-Eschenbach, 30. 12. 1876: „Um ½ 2 zu Betty Paoli, um sie abzuholen. Es ist heute ihr Geburtstag und wir speisten, zur Feier desselben bei den vortrefflichen Pachlers.“
Aus dem Tagebuch von Marie von Ebner-Eschenbach: „Flora findet die Gedichte Betty Paolis an Ida so schrecklich. Es werden sich die Leute darüber lustig machen, meint sie. Das glaube ich doch nicht.“
Für das heute stattfindende Kaffeehausgespräch beschäftige ich mich mit der „Sportskomteß“ aus der Erzählung Komtesse Muschi von Marie von Ebner-Eschenbach – und bin voller Bewunderung für die Beobachtungsgabe der Autorin.
Franz Grillparzer im Gespräch mit Marie von Ebner-Eschenbach: „No ja, Literaturgeschichte – ein gemaltes Mittagessen!“
Schon vorige Woche habe ich an dieser Stelle der anekdotischen Neugier das Wort geredet und aus einem Brief Marie von Ebner-Eschenbachs zitiert. Ich setze heute fort mit einem Auszug aus einem Brief der Schriftstellerin an Emerich du Mont, Verfasser des Werks Das Weib. Philosophische Briefe über dessen Wesen und Verhältniß zum Manne (Leipzig 1879). An ihn schreibt Marie von Ebner-Eschenbach zum Thema schreibende Frauen am 20. Dezember 1879:
Keinem Franzosen wird es einfallen, die Sévigné, die Stael, die Du Deffand, die Sand nicht zu seinen Klassikern zu zählen. Die Franzosen sind stolz darauf, daß die Reihe ihrer großen auf die Nation wirkenden Schriftstellerinnen von Marie de France bis auf Louise Ackermann nicht eine Lücke aufzuweisen hat. Ein Engländer würde sich gewiß wundern, wenn er uns leugnen hörte, daß der größte jetzt lebende Romanschriftsteller George Eliot ist oder daß Felicia Hemans, Lätitia Landon, Howitt, Norton, Wortley etc. in der Weltliteratur einen ehrenvollen Platz behaupten. Bei uns steht es anders. Bei uns hat eine neu erfundene Naturgeschichte die Entdeckung gemacht, daß die Frau an und für sich nichts ist, daß sie nur etwas werden kann durch den Mann, dem sie in Liebe angehört, dem sie sich in Demut unterwirft, in dessen Leben das ihre aufgeht.
Die österreichische Erzählerin Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1914) stand in regem Briefkontakt mit der Lyrikerin Sephine von Knorr. Gerade werden die Briefe dieser beiden Frauen in einem Projekt an der Universität Salzburg unter der Leitung von Ulrike Tanzer ediert. Nach einer Phase der theorielastigen Literaturwissenschaft kann man in den letzten Jahren wieder die Frage stellen: Sind DichterInnenbriefe aufschlussreich für das Verständnis des Werks? Ich möchte heute der anekdotischen Neugier das Wort reden und aus einem Brief Marie von Ebner-Eschenbachs an Sephine von Knorr aus 1853 zitieren:
Seitdem ich in Znaim bin, beschäftige ich mich fast ausschließlich mit ernsthaften Studien: ich muß solchen noch Jahre meines Lebens widmen, denn meine Unwissenheit ist mir all und überall ein Stein des Anstoßes. Niemals war ich überzeugter als jetzt, daß ich meine goldenen Träume von einem in der Poesie für mich erreichbaren, wünschenswerten Ziel aufgeben muß, daß ich vollkommen talentlos sei. Du bist glücklich, Sefine, Du besitzest ein großes, einziges Talent, dem Du Dein Leben widmen kannst. Meine Freude ist hier, daß ich täglich allein ausreiten kann, und die Stunden dieses einsamen Rittes sind die besten im Tage! Da bin ich frei, da bin ich vergnügt, ich versichere Dich, man begreift von zu wenig Seiten die Poesie des Reitens…
König Ahmed hatte zwei wißbegierige Söhne: Behmed und Cehmed.
Und der König schenkte seinem Erstgeborenen, Behmed, tausend gute Bücher und seinem Zweitgeborenen, Cehmed, ein gutes Buch.
Und die wißbegierigen Söhne lasen in einemfort.
Und Cehmed wurde weise und Behmed wurde dumm.
Marie von Ebner-Eschenbach
Aus dem Tagebuch von Marie von Ebner-Eschenbach:
13. Jänner 1867: Abds im Burgtheater. Gringoire v. Th: Banville. Ein allerliebstes einaktiges Stück, von B. Paoli vortrefflich übersetzt.
Am 15. Jänner 1868 bringt Marie von Ebner-Eschenbach dem Dichter Franz Grillparzer, der an diesem Tag seinen 77. Geburtstag feiert, einen Blumenstrauß. Sie notiert in ihrem Tagebuch:
Nach dem Besuch bei ihm ging ich hinüber zu den Fräuleins Fröhlich und fand Betty Paoli dort.
Aus dem Tagebuch von Marie von Ebner-Eschenbach, 15. Jänner 1867:
Grillparzers Geburtstag. Ich fand ihn heiter und angeregt. Frl. Wolter schickte ihm einen prachtvollen Strauß und ihr Bild; es schien ihn sehr zu freuen. Am Abend Sappho; die Wolter übertraf sich selbst; sie hat vielleicht noch nie so herrlich gespielt, wie an dem Abend.