Montag, 27. Januar 2014 von Karin S. Wozonig
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Wiederaufnahme

Pünktlich zu meiner Rückkehr an den Ort der ersten Kaffeehausgespräche ist der Blog meines Salons „gehackt“ worden und deshalb habe ich diesen virtuelle Versammlungsraum vorübergehend zusperren lassen. Das macht aber nichts, geht es bei der Veranstaltung doch vor allem um Gespräche über Bücher und alles was dazu gehört, auch um Kaffee, Kuchen und Wein, und um den persönlichen Austausch. Aus Davis, CA, höre ich, dass das nächste Kaffeehausgespräch in der wirklichen Welt bereits am kommenden Freitag stattfinden soll. Die Wiederaufnahme der Kaffeehausgespräche in Hamburg wird es am 20. Februar geben.

Die Kaffeehausgespräche waren eine Idee der großen Leserin Erika Werner, gestorben am 28. Jänner 2013. Sie hat mit ihrem Verein S.T.I.L. e.V. ihre Vorliebe für interessante Sprachkunst mit anderen geteilt. Didaktische Absichten hatte sie dabei keine. Am 20. Februar soll im Salon, abgehalten im Kulturcafé Chavis, im Andenken an Erika Werner das Thema „Literaturvermittlung“ im Vordergrund stehen. Dem Neustart des Salons sehe ich mit Spannung entgegen. Sollten Sie an einer Einladung interessiert sein, lassen Sie sich per eMail in den Newsletter der Veranstaltung eintragen. So viel virtuelle Welt muss sein.

Dienstag, 25. Juni 2013 von Karin S. Wozonig
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Gute Nachrichten für gute Schreiber – und für schlechte

„Usability-Guru“ Jakob Nielsen lässt uns wissen, dass gut geschriebener Text die einzige Möglichkeit ist, UserInnen dazu zu bringen, Websites zu lesen. „Information architecture“ und Layout der Seite seien auch wichtig, aber qualitativ hochwertiger Text sei das Wichtigste, womit man Userinnen und User dazu bringen kann, mehr als die durchschnittlichen 28 Prozent des Texts einer Website zu lesen.

Nun, das mag sein. Und ich bin natürlich auch dafür, dass Websites gut getextet werden. Aber: In jüngster Zeit habe ich mich verstärkt mit dem Phänomen des „social reading“ befasst. Das bezeichnet den Umstand, dass die einsame Tätigkeit des Lesens (von Literatur) sehr, sehr vielen technikaffinen Menschen zu einsam ist. Sie wollen ihren Facebook-Friends erzählen, dass sie ein Buch lesen, wo und warum sie es lesen und vielleicht auch, ob es ihnen gefällt oder nicht. Kobo und Goodreads z.B. machen vor, wie alle Möglichkeiten der virtuellen Gemeinschaftsbildung mit der Tätigkeit des Freizeitlesens von fiktionaler Literatur verknüpft werden können.

Wie aber teilt sich die soziale Leserin, der soziale Leser mit? Schriftlich. In diesen Texten wird zum Beispiel ausgedrückt, dass die Tante K. der Leserin das Buch zum Geburtstag geschenkt hat und dass das Buch dann drei Wochen auf einem Stapel neben dem Bett gelegen ist, und endlich, an einem sehr regnerischen Tag, hat die soziale Leserin dann zu diesem Buch gegriffen, hat es zuerst blöd gefunden, aber es ist dann gleich spannend geworden, und deswegen wird sie, die soziale Leserin, sich jetzt den zweiten Band der Trilogie selber kaufen. Das ist ein fiktives, paraphrasiertes Beispiel für eine Mitteilung, wie man sie auf jeder beliebigen Plattform für soziales Lesen finden kann. Interessanter als der Inhalt ist bei dieser Gemeinschaftsbildung über Bücher aus meiner Sicht aber das Wie.

Mindestens die Hälfte der gemeinschaftsbildenden Texte über Bücher, die ich bei meiner Recherche gelesen habe, sind schlecht geschrieben, nämlich grammatikalisch wie orthographisch unoriginell falsch. Und auch ihr Aufbau folgt in keiner Weise dem, was Jakob Nielsen für guten Webtext empfiehlt. Das Wichtigste steht nicht an erster Stelle, der erste Satz ist nicht voller Information und lässt keinesfalls vermuten, dass im Fortgang der Lektüre irgend eine Aussage von Relevanz zum Buch oder zur Person der Schreiberin zu erwarten wäre.

Was ich damit sagen will: Jakob Nielsen mag damit Recht haben, dass guter Webtext für Seiten, die etwas verkaufen wollen, wichtig ist. Gleichzeitig beobachte ich aber eine sehr hoheToleranz gegenüber schlechten Texten in einer Gruppe, in der ich sie nicht vermutet hätte: bei Leserinnen und Lesern von (Unterhaltungs)Literatur.

Bei sozialem Lesen (und Laienkritik) geht es nicht um Bücher, sondern um Aufmerksamkeit für die Person, die möglicherweise ein Buch gelesen haben könnte. Die lässt sich auch mit schlechten Texten erreichen.

Montag, 27. Mai 2013 von Karin S. Wozonig
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Zum Zehnjährigen ein Dank

Wir danken AUTOMATTIC für die Erfindung von WordPress. Was es sonst noch dazu zu sagen gibt, schreibt Jürgen Vielmeier auf Netzwertig.com.

Und hier gehts zur Party ->

Die interessante Frage der Digitalisierung

Vor einiger Zeit habe ich einen Buchbeitrag zum Thema Literaturkritik im Medienwechsel verfasst. Ich habe hier in diesem Blog darüber berichtet, dass mich das Lesen einer konventionellen Buchbesprechung in einer so genannten Qualitätszeitung (gedruckt) von der Literatur wegtreiben könnte (hätte ich weniger Erfahrung mit solchen Besprechungen und mit Literatur), wohingegen mich Texte über Literatur, geschrieben von Menschen die auch Literatur schreiben, oft zur Literatur hinführen.

Über den Medienwechsel nachzudenken, bedeutet auch in Erwägung zu ziehen, dass Bücher aus Bytes weniger Buchqualität haben als Bücher aus Papier. Dagegen lässt sich einwenden, dass ohne google books oder ähnliche Digitalisierungsprojekte viele Bücher aus Papier verlorengehen würden. Oder dass manches Buch, das es nicht in die Presse schafft, elektronisch gelesen werden kann. Oder dass Literaturkonsum unter elektronischer Leserbeteiligung der Literatur einen größeren Stellenwert im täglichen Leben der Menschen einräumt; zumindest einer bestimmten Form von Literatur. In ein paar Jahren werden wir uns den Bauch halten vor Lachen über die Verwirrung, die „das Internet“ einst gestiftet hat.

Erschienen ist mein Beitrag über die Literaturkritik im Buch „Literatur und Digitalisierung“, herausgegeben von Christine Grond-Rigler und Wolfgang Straub. In ihrer Einleitung beobachten die beiden Herausgeber m.E. ganz richtig:

Die eigentlich interessante Frage ist nicht, ob es in Zukunft noch Bücher geben wird, sondern ob es weiterhin Literatur geben wird, die durch die besondere Kombination der drei Parameter Welthaltigkeit, individualisierte Autoren-Perspektive und Schriftlichkeit unser kulturelles Gedächtnis bereichern und prägen wird.

Dienstag, 3. Juli 2012 von Karin S. Wozonig
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Schnell reagiert

Eine Ergänzung zu meinem vorherigen Blogeintrag: Der Texter und Autor eines Schreibratgebers Aurel Gergey hat schnell reagiert und den Titel seiner Publikation gekürzt. Besser schreiben lernen. Guter Ausdruck macht Eindruck gibt es als Gratisdownload.

Samstag, 30. Juni 2012 von Karin S. Wozonig
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Kompakter Schreibkurs

Per E-Mail erreicht mich der Hinweis des Texters Aurel Gergey auf seinen Schreibratgeber mit dem umständlichen Titel „Besser schreiben lernen. Mit gutem Ausdruck Eindruck machen: ein kleiner Schreibkurs“, den es als Download gibt. Ich möchte den Ratgeber als Anleitung für das Schreiben leicht fasslicher Gebrauchstexte empfehlen. Einige Seiten beschäftigen sich auch mit dem Schreiben für das Internet und Gergey fasst darin zusammen, was bei nutzerorientierten Websites zu beachten ist. Keine neuen Erkenntnisse aber als „Faustregel-Sammlung“, wie der Autor sich ausdrückt, gut geeignet.

Montag, 4. Juni 2012 von Karin S. Wozonig
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Die gute Website und ihr Newsletter

Von der Brauchbarkeit (usability) zum (positiven) Erlebnis (experience) hat sich der Anspruch der User an eine gute Website in den letzten zehn Jahren gewandelt. Das beobachtet Benutzerfreund Jens Jacobsen, in diesem Blog mehrfach zitiert als einer der sich auskennt. Seit zehn Jahren verschickt er seinen lesenswerten Newsletter, herzliche Gratulation!

Mittwoch, 7. Juli 2010 von Karin S. Wozonig
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Guardian goes Blogs

Auch in dem Blog, den Sie liebe Leserin, lieber Leser, gerade lesen, wurde schon gelegentlich auf Artikel im Guardian verwiesen. So wie ich machen es viele Blogger und so wie ich bloggen viele mit WordPress. Der Guardian reagiert – und zwar gut: Er veröffentlicht ein WordPress Plug-in, mit dem auf einfache Weise Guardian-Beiträge in Blogs integriert werden können. Um es in Guardian-Worten zu sagen:

The Guardian news feed plugin, which has been developed using GNM’s award-winning Open Platform, is the first full article news feed plugin ever released by a major publisher.

Was bezweckt die Zeitung? Weitere Verbreitung ihres Contents selbstverständlich. Aber vor allem: Verbreitung ohne Veränderung. Denn der Content muss unverändert und mit Werbung übernommen werden. Clever. Ich bin gespannt zu sehen, welches deutschsprachige Printmedium das als erstes nachmacht.

Samstag, 14. November 2009 von Karin S. Wozonig
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Texte/n mit allen Sinnen

Wer nach einem avancierten, theoriegestützen Zugang zum Thema Sprache und Technologie sucht, findet ihn im Webprojekt SPRACHMEDIEN.AT

Die Website stellt den Prozess und die Ergebnisse des interdisziplinären Forschungsprojekts “Ästhetisches Know-how. Sprache – Technologie – Medialität“ dar, das das Institut für systemische Medienforschung seit 2007 mit Fördermitteln des WWTF durchgeführt hat.

Für hyperactive browsing ist diese Website nicht geeignet, aber wer Zeit mitbringt, kann viel Interessantes zum Thema Sprache und Medien erfahren.

Donnerstag, 12. November 2009 von Karin S. Wozonig
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So macht Schreiben für das Internet Spaß

Mir liegt die Arbeit mit jenen Menschen, die Texte für Websites erstellen oder optimieren besonders am Herzen. Deshalb gebe ich Workshops und Seminare zu dem Thema. Besonderen Spaß macht das, wenn die Redakteurinnen und Reakteure ihre Aufgabe ernst nehmen, Gefühl für die Sprache haben und den theoretischen Input mit Beispielen aus der Praxis verbinden. Heute hatte ich das Vergnügen mit einem Teil des Teams von advantageaustria.org, dem offiziellen Portal der österreichischen Wirtschaft im Ausland, zu arbeiten.