Montag, 24. Februar 2025 von Karin S. Wozonig
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Linz, Rückzugsort in unruhigen Zeiten

„…kommen Sie also ungesäumt, wenn es Ihnen sonst genehm ist; denn hier ist Ruhe und Frieden, dass es mir gegen Wien wie Totenstille erschien“, hat Adalbert Stifter im Jahr 1848 (Revolution!) aus Linz an Betty Paoli geschrieben. Sie hat abgelehnt und ist stattdessen nach Zerbst gefahren. Wir holen die Fahrt in die Idylle jetzt nach und bringen Paoli ins Stifterhaus. Gerti Drassl liest aus Paolis Werk.

Donnerstag, 13. Februar 2025 von Karin S. Wozonig
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Betty Paoli in der Schweiz

Das interessanteste der vier Gedichte Betty Paolis im Oesterreichischen Musen-Almanach für das Jahr 1840 ist Sühnung. Das lyrische Ich wendet sich an ein geliebtes Du, gesteht seine eigene Verfehlung, spricht aus, »was ich verbrochen / Und nennt dir auch, wie ich gebüßt«. Das Gedicht endet mit der Strophe

Daß ich noch lebe, sagt mein Leiden,
Daß ich dich liebe, sagt mein Schmerz,
Daß schwer ich büße, sagt mein Scheiden,
Daß dein ich würdig, sagt mein Herz.

Das ist die Lyrik, die Paoli in den nächsten Jahren weit über die Wiener Salons hinaus berühmt machen wird, nun wird ihr Name auch erstmals in einem Lehrwerk genannt, dem Schulbuch »für Lehrerseminarien, höhere Töchterschulen und für die obern Klassen deutscher Realschulen und schweizerischer Sekundarschulen«, verlegt in Winterthur 1842. (aus: Karin S. Wozonig. Betty Paoli. Dichterin und Journalistin. Eine Biographie. Wien, Salzburg: Residenz 2024)

Und jetzt schreibt Paul Jandl in der NZZ:

Sie brachte Dampf ins Biedermeier: Betty Paoli schrieb und lebte, als wäre sie aus einer anderen Zeit
1814 in Wien geboren, gehört die Schriftstellerin und Journalistin Betty Paoli zu den bemerkenswertesten Figuren ihrer Epoche. Eine Biografie und eine Werkauswahl rufen sie in Erinnerung.

Merci!

Freitag, 7. Februar 2025 von Karin S. Wozonig
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Betty Paoli zurück in der Frankfurter Presse

Im Frankfurter Konversationsblatt vom 11. August 1840 schreibt ein Anonymus:

Die lieblichste Erscheinung, nach der ich bange und verlange, werden die Gedichte der feurigen Dichterin Betti Paoli seyn. Levitschnigg, der überhaupt mit dieser Dichterin im geistigen Rapporte zu stehen scheint, begrüßt sie in seinem gallbittern aber nur zu gerechten Referate über den diesjährigen österreichischen Musenalmanach mit den Worten: Musen ins Gewehr! Eine eurer würdigsten Töchter betritt den Parnaß. Sie heißt Betti Paoli. Tiefes Gemüth, reiche Phantasie, unsägliche Gluth athmen, blitzen, sprühen aus jedem ihrer Gedichte! Er hat nicht zu viel gesagt mit diesem Lobe.

In der FAZ vom 8. Februar 2025 schreibt Rose-Maria Gropp eine Rezension:

Sie nannte sich selbst Kassandra. Und beeindruckte die Wiener Salons, bevor sie vergessen wurde: Die österreichische Lyrikerin und frühe Journalistin Betty Paoli zeigt sich alles andere als biedermeierlich…