Freitag, 8. Juni 2018 von Karin S. Wozonig
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Es ist alles immer so relativ

Der Göttinger Germanist Stefan Descher hat darüber nachgedacht, was die Literaturwissenschaftler in den letzten vierzig Jahren eigentlich so gemacht haben, wenn sie Literatur gelesen haben, und ob man nicht doch auch korrekte, wahre Interpretationen herstellen kann, statt relativistisch herumzureden. Er kommt zu dem Schluss, dass [spoiler alert!] relativistische Theorien, z.B. die Dekonstruktion, nicht überzeugend seien. Hier können Sie meine Rezension des Buchs lesen.

Dienstag, 17. Juni 2014 von Karin S. Wozonig
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Das Leben der Literaturwissenschaft

Mein Lieblingsrezensent Rolf Löchel hat wieder einmal eine Rezension geschrieben, die nach meiner Einschätzung bedeutend interessanter und lesenswerter ist, als das Buch das er bespricht. In dem besprochenen Buch geht es hauptsächlich um den von „den Dekonstruktivisten“ – wer immer das sein mag – verkündeten Tod des Autors, also kein ganz neues Thema und eines, mit dem ich mich aus mehreren Gründen ausführlich beschäftigt habe.

Diese Gründe sind vielfältig. Erstens: Meine literaturwissenschaftliche Sozialisation fand in den 1990er Jahren statt und ich hatte reichlich Gelegenheit, mich zu fragen, wie das mit dem Tod des Autors denn jetzt zu verstehen sei, so ganz rein theoretisch gesprochen. Zweitens: Ich bringe – LeserInnen dieses Blogs dürfte das nicht entgangen sein – einen beträchtlichen Teil meiner Lebenszeit mit toten Autorinnen und einen kleineren mit toten Autoren zu, was durchaus Anlass zum Nachdenken bietet: Die sind tot und ich bin am Leben, was sagt uns das? Und drittens: Im Rahmen eines Forschungsprojekts, das sich mit dem Thema „Literatur und Wissen“ befasst hat, habe ich einen Autor (Thomas Stangl) zu meinem literaturwissenschaftlichen Urteil über einen seiner Romane befragt und er hat freundlicherweise Antworten gegeben. Vorgetragen habe ich meine Fragen bei einer Konferenz, bei der der Autor durch eine Vertreterin gesprochen hat (alle gendertheoretisch informierten DekonstruktivistInnen, und auch die Konstruktivistinnen, müssen bei diesem Szenario vor Neid erblassen). Gedruckt wird diese Befragung in einem Konferenzband, über den ich die LeserInnen dieses Blogs zu gegebener Zeit informieren werde. Kurz gesagt: Das von Rolf Löchel besprochene Buch birgt keine Überraschungen für mich.

Die Rezension hingegen ist absolut zu empfehlen, denn sie bietet einige knackige Antworten auf die Frage „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Literaturwissenschaft?“ Und fragen wir uns das nicht alle irgendwann?

Montag, 10. März 2014 von Karin S. Wozonig
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Wissen und Nichtwissen

Manchmal beschäftige ich mich mit Gegenwartsliteratur. Zum Beispiel im Rahmen eines Workshops, in dem es um den Buchmarkt gehen wird, um Neuerscheinungen, um Informationsquellen, die es ermöglichen, Spreu vom Weizen zu trennen, um Literaturkritik (ein Thema, das ich besonders interessant finde) etc.

In ein paar Wochen werde ich mich mit dem in diesem Blog schon öfter erwähnten Roman „Der einzige Ort“ von Thomas Stangl bei einer Konferenz beschäftigen, die selbstbewusst den Titel „Literatur und Wissen“ trägt. Hier gibt es das Programm als PDF.

Donnerstag, 14. März 2013 von Karin S. Wozonig
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Privilegierte Orte der Selbsterschaffung

Und wieder kann ich von einem Artikel aus meiner Feder berichten: „Nichtlineares Erzählen. Die chaostheoretische Literaturwissenschaft und ihre Möglichkeiten“ habe ich für das Buch Kultur – Wissen – Narration. Perspektiven transdisziplinärer Erzählforschung für die Kulturwissenschaften verfasst. Der Band wurde von der Grazer Kulturwissenschaftlerin Alexandra Strohmaier herausgegeben, die darin Beiträge einer Tagung und weitere Texte zusammengestellt hat. Die einzelnen Bereiche des Buchs beschäftigen sich mit „Narration und Narratologie(n)“, „Wissen und Narration“ und „Narration (und ihre Grenzen) in Literatur, Kunst und Alltagskultur“.

Wie im vorigen Blogbeitrag ausführlich erklärt, interessiert mich die Frage, wie Leben erzählt werden – von denen die sie leben und von den anderen, z.B. von Biographinnen. In mehreren Beiträgen in Kultur – Wissen – Narration finden sich dazu anregende Thesen. So mündet der Text von Bettina Rabelhofer zum „Erzählen in der Psychoanalyse“ (343-358) in die bedenkenswerte Beobachtung:

Die Couch und die Literatur sind jene privilegierten Orte, an denen symbolische Selbsterschaffung stattfindet.

Freitag, 3. Februar 2012 von Karin S. Wozonig
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Wege der Germanistik

Ich hatte die Gelegenheit, einen Beitrag über das Thema Literaturwissenschaft und Biologie für die germanistische Zeitschrift Aussiger Beiträge 5 (2011) zu schreiben. Dass die Naturwissenschaften eine Faszination auf die Geisteswissenschaften ausübt, die sich auch in der Methodologie niederschlägt, interessiert mich seit langem. Die besondere Aufmerksamkeit der Literaturwissenschaftlerinnen für die Evolutionsbiologie hat ganz besondere Implikationen, die ich seit einiger Zeit zu bedenken versuche. Immerhin geht es um die Frage, wie natürlich Kultur ist.

Die gedruckte Version der Aussiger Beiträge Nr. 5 hat es jetzt auch zu mir, ans andere Ende der Welt sozusagen, geschafft und ich freue mich, dass ich darin unter dem Titel „Auf der Fährte der Natur“ über den literaturwissenschaftlichen Blick auf die Evolutionsbiologie schreiben durfte.

Das vollständige Inhaltsverzeichnis des Bandes, der sich mit der Zukunft der Germanistik beschäftigt, hier als PDF zu finden.

Für mich zur Zeit ganz besonders erhellend ist der Beitrag von Jill E. Twark, Birgit A. Jensen und Susanne Lenné Jones: Erfolgsstrategien zur Wiederbelebung eines universitären Germanistikstudienganges in den Vereinigten Staaten.

Dank an die Redaktion der Aussiger Beiträge!

Montag, 21. Juni 2010 von Karin S. Wozonig
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Chaostheorie in Graz

Annual Conference of the Centre for Cultural Studies, University of Graz, Austria, June 23-26
Kultur – Wissen – Narration. Perspektiven transdisziplinärer Erzählforschung für die Kulturwissenschaften

Montag, 22. Februar 2010 von Karin S. Wozonig
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Jahrhundertroman in Häppchen

Eine Ausgründung des Salons „Kaffeehausgespräche„, den ich regelmäßig gemeinsam mit Detlef Thofern veranstalte, beschäftigt sich zur Zeit intensiv mit Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“. Die Ausgründung nennt sich „Neigungsgruppe ‚Der Mann ohne Eigenschaften'“ und in ihr werden einzelne Kapitel des Romans gemeinsam gelesen und besprochen. Vielleicht entdecken wir, warum es sich bei dem Werk um einen „Jahrhundertroman“ handelt. Vielleicht aber auch nicht.

Nächster Termin: 1. März, 19.00, im YokozunaCafé, Weidenallee 2, Hamburg.

Donnerstag, 10. Dezember 2009 von Karin S. Wozonig
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Angeregte Diskussionen über das Chaos

Vor einigen Tagen wurde ich sehr freundlich in den schönen Räumen des Österreichischen Kulturforums in Bratislava empfangen, um dort gemeinsam mit dem Mitherausgeber Roman Mikúlaš in einem illustren Kreis über unseren Sammelband „Chaosforschung in der Literaturwissenschaft“ zu diskutieren.

Nach Referaten von Mgr. Róbert Gáfrik, PhD. und Mgr. Judit Görözdi, PhD. vom Institut für Weltliteratur der Slowakischen Akademie der Wissenschaften und von Dr. Karin Harrasser von der Kunsthochschule für Medien Köln, hatte ich die Gelegenheit, mich über die Modellierung hochkomplexer Systeme, über Hermeneutik und über Wissensproduktion in Natur- und Geisteswissenschaften auszutauschen. Sehr anregend und bereichernd!

Freitag, 9. Oktober 2009 von Karin S. Wozonig
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Samstag, 27. Dezember 2008 von Karin S. Wozonig
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Chaosforschung, interdisziplinär

Die Erforschung nichtlinearer Dynamik (Chaosforschung) hat in den 1980er Jahren die Grenzen von den Naturwissenschaften und der Mathematik in andere wissenschaftliche Felder übersprungen. Durch populärwissenschaftliche Vermittlung (Werke von Briggs/Peat, James Gleick, Friedrich Cramer u.a.) wurden ihre Voraussetzungen und Ergebnisse auch in den Sozial- und Geisteswissenschaften rezipiert. Seither wurden zahlreiche Versuche unternommen, die Chaostheorie in diesen wissenschaftlichen Bereichen zu etablieren.

Die Konferenz Chaosforschung in der Literaturwissenschaft: interdisziplinäres Paradebeispiel oder disziplinäres Missverständnis? fragt nach der Funktionstüchtigkeit dieses Theorieimports, nach der methodischen Erweiterung und den Folgen für die Selbstdefinition der Literaturwissenschaft durch diese Übertragung aus den Naturwissenschaften.

Konzept und Organisation: Dr. Roman Mikulaš und Dr. Karin S. Wozonig
Zeit: 28. 1. 2009, 9-17.00
Ort: Mozartsaal, Österreichisches Kulturforum Bratislava, Zelená 7
811 01 Bratislava, Slowakische Republik

TeilnehmerInnen:
Dr. Ulrike Goldschweer, Ruhr-Universität Bochum
Dr. Karin Harrasser, Humboldt-Universität Berlin/Universität Wien
Prof. Susanne Hartwig, Universität Passau
Dr. Pavel Matejovic, Slowakische Akademie der Wissenschaften
Dr. Roman Mikulas, Slowakische Akademie der Wissenschaften
Dr. Sibylle Moser, LOOP. Inst. für systemische Medienforschung, Wien
Dr. Stephan-Immanuel Teichgräber, Dokumentationsstelle für ost- und mitteleuropäische Literatur, Wien
Prof. Thomas Wägenbaur, International University, Bruchsal
Prof. Friedrich Wallner, Universität Wien
Dr. Karin S. Wozonig, Hamburg/Wien
Prof. Dieter Wrobel, Universität Würzburg
Prof. Peter Zajac, Slowakische Akademie der Wissenschaften