Dienstag, 17. Juni 2014 von Karin S. Wozonig
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Das Leben der Literaturwissenschaft

Mein Lieblingsrezensent Rolf Löchel hat wieder einmal eine Rezension geschrieben, die nach meiner Einschätzung bedeutend interessanter und lesenswerter ist, als das Buch das er bespricht. In dem besprochenen Buch geht es hauptsächlich um den von „den Dekonstruktivisten“ – wer immer das sein mag – verkündeten Tod des Autors, also kein ganz neues Thema und eines, mit dem ich mich aus mehreren Gründen ausführlich beschäftigt habe.

Diese Gründe sind vielfältig. Erstens: Meine literaturwissenschaftliche Sozialisation fand in den 1990er Jahren statt und ich hatte reichlich Gelegenheit, mich zu fragen, wie das mit dem Tod des Autors denn jetzt zu verstehen sei, so ganz rein theoretisch gesprochen. Zweitens: Ich bringe – LeserInnen dieses Blogs dürfte das nicht entgangen sein – einen beträchtlichen Teil meiner Lebenszeit mit toten Autorinnen und einen kleineren mit toten Autoren zu, was durchaus Anlass zum Nachdenken bietet: Die sind tot und ich bin am Leben, was sagt uns das? Und drittens: Im Rahmen eines Forschungsprojekts, das sich mit dem Thema „Literatur und Wissen“ befasst hat, habe ich einen Autor (Thomas Stangl) zu meinem literaturwissenschaftlichen Urteil über einen seiner Romane befragt und er hat freundlicherweise Antworten gegeben. Vorgetragen habe ich meine Fragen bei einer Konferenz, bei der der Autor durch eine Vertreterin gesprochen hat (alle gendertheoretisch informierten DekonstruktivistInnen, und auch die Konstruktivistinnen, müssen bei diesem Szenario vor Neid erblassen). Gedruckt wird diese Befragung in einem Konferenzband, über den ich die LeserInnen dieses Blogs zu gegebener Zeit informieren werde. Kurz gesagt: Das von Rolf Löchel besprochene Buch birgt keine Überraschungen für mich.

Die Rezension hingegen ist absolut zu empfehlen, denn sie bietet einige knackige Antworten auf die Frage „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Literaturwissenschaft?“ Und fragen wir uns das nicht alle irgendwann?

Mittwoch, 29. September 2010 von Karin S. Wozonig
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R.L. über ein Buch über „bedeutende Frauen des 19. Jahrhunderts“

Vergnüglich und anregend ist die kurze Rezension von Rolf Löchel über das Buch „Bedeutende Frauen des 19. Jahrhunderts. Elf biographische Essays“, herausgegeben von Elke Pilz, zu lesen.

Mittwoch, 30. Juni 2010 von Karin S. Wozonig
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Lyrische Gedichte, eine Gebrauchsanweisung, 3. und letzter Teil

Oder: Ein Hinweis für den Ecocriticism

Denn wie soll ein lyrisches Gedicht genossen sein?
Man muß es mit innerer Sammlung anklingen lassen an die Saiten des Innern, auf daß diese mitklingen und nachzittern. Ist doch alles Verstehen auf dem Gebiete der Kunst ein Nachzeichnen, ein Miterleben, ein Sichhineinversetzen, Sichhineinfühlen!
Man soll nicht in Hast, wie es uns die Tagesberichte zur leidigen Gewohnheit machen, eins nach dem andern überfliegen oder verschlingen, sondern die Empfindungen müssen nachempfunden werden, müssen verschmelzen mit den unsrigen, auf daß allmählich die Gedichte innerer Besitz werden, wir immer und immer wieder gerne zu ihnen zurückkehren, daß immer mehr und mehr von unserem eigenen Erleben zwischen den Zeilen mittönt und immer neue ungeahnte Schönheit, wie ein liebliches, geheimnisvolles Wunder, sich uns erschließt. Und wie wonnig ist dies, wenn zugleich der Blick traumverloren durch den stillen Wald schweift, wo die Wipfel rauschen, nur hier und da eine Meise zirpt, ein Specht klopft oder in der Ferne eine Hohltaube ihr „gurrgurr“ erhebt, oder wenn die Möwen über die Wellen der See dahinflattern, um die Wette mit den huschenden, blinkenden Sonnenstrahlen!

Aus: Alfred Biese: Lyrische Dichtung und neuere deutsche Lyriker. Berlin: Hertz, 1896

Sonntag, 30. Mai 2010 von Karin S. Wozonig
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Leseempfehlung: eine Rezension

Auf literaturkritik.de schreibt Rolf Löchel über das Buch „Frauenbewegung und Feminismus. Eine Geschichte seit 1789“ (Verlag C. H. Beck, München 2009) von Ute Gerhard und informiert seine Leserinnen und Leser dabei nicht nur über das besprochene Buch, sondern auch konzis über Probleme (und Aporien) des Feminismus. Das können Sie hier nachlesen.

Sonntag, 13. Dezember 2009 von Karin S. Wozonig
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Über das Schreiben von Rezensionen

Das Verfassen von Rezensionen ist im besten Falle eine kurzweilige, erfreuliche und zufriedenstellende Sache. So z.B. wenn man die zu besprechenden Werke selbst wählen darf und die Absicht der Empfehlung des Buchs hinter der Rezension steckt. Das ist für mich der Fall, wenn ich für das Portal readme.cc schreibe. Kürzlich ging dort meine Rezension über den Märchenroman „Das Leben der Hochgräfin Gritta von Rattenzuhausbeiuns“ von Gisela und Bettina von Arnim online.

Schwierig ist es hingegen, Sammelbände zu besprechen, wie ich wieder einmal bemerken konnte, als ich für die dritte Nummer der Aussiger Beiträge den Band „Österreichische Literatur ohne Grenzen“, hg. von Attila Bombitz u.a., zu rezensieren hatte. Die unterschiedlichen Beiträge wollen in ihrer Besonderheit gewürdigt sein, um alle zu besprechen fehlt der Platz, ein abschließendes Urteil über das Gesamtunternehmen ist zumeist nicht zu finden. Kurz, das Rezensieren von Sammelbänden ist eine undankbare Aufgabe.

Auf eine originelle Art hat diese Aufgabe der Rezensent R. L. (Rolf Löchel) im Rezensionsforum literaturkritik.de gelöst, als er über den Sammelband „Körperkonstruktionen und Geschlechtermetaphern“, hg. von Veronika Zangl und Marlen Bidwell-Steiner, geschrieben hat. Das Ergebnis ist hier nachzulesen. (Und ich bedanke mich.)