Samstag, 6. Dezember 2008 von Karin S. Wozonig
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Betty Paoli im Atelier von Ary Scheffer, Teil 2

Am 6.12. 1850 erschien in der österreichischen Tageszeitung „Lloyd“ der zweite Teil des Feuilletons über Ary Scheffer von Betty Paoli. Darin bespricht die Feuilletonistin Ary Scheffers Portraits von Chopin und Liszt und nimmt das zum Anlass, um über George Sand zu schreiben. Ihre Lebensführung und ihre Ideen lehnt Paoli ab:

Die politischen Doctrinen der Sand sind mir ein Greuel, ihre Reformpläne utopistische Träumereien […]

Aber das ändert nichts daran, dass Paoli das Werk George Sands „liebt“, denn diese Schriftstellerin sei von Anfang an wahr und leidenschaftlich gewesen.

Freitag, 5. Dezember 2008 von Karin S. Wozonig
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Betty Paoli im Atelier von Ary Scheffer, Teil 1

Am 5. Dezember 1850 erschien in der österreichischen Zeitung „Lloyd“ ein Feuilleton von Betty Paoli mit dem Titel „Pariser Eindrücke II. Ary Scheffer“. Die Journalistin besuchte den Maler Ary Scheffer (1795-1858), der für seine historisierenden Darstellungen und Genrebildern bekannt war, in seiner Wohnung in der Rue Chaptal.

Grüße, die ich ihm von unserm verehrten Freunde Cornelius brachte, verschafften mir die wohlwollendste Aufnahme und die Vergünstigung, aus dem Munde des Künstlers selbst den Commentar zu seinen Werken zu erhalten.

Paoli berichtet außerdem von einem Besuch im Louvre. Ein „Conservator“ hatte sie in einen abgesperrten Teil geführt, in dem sich Bilder befanden, die im Revolutionsjahr 1848 beschädigt worden waren.

Mittwoch, 3. Dezember 2008 von Karin S. Wozonig
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Betty Paoli – Biographisches

Betty Paoli ist das Pseudonym der Lyrikerin, Novellistin, Kritikerin und Essayistin Barbara Elisabeth Glück, die am 30.12.1814 in Wien geboren wurde und am 5.7.1894 in Baden bei Wien starb.

1832 trat Paoli mit dem Gedicht „An die Männer unsrer Zeit“ erstmals an die Öffentlichkeit. In den folgenden Jahren etablierte sie sich als Lyrikerin durch Veröffentlichungen in Zeitschriften und Almanachen und durch mehrere Gedichtbände. Paolis Behandlung der Themen Todessehnsucht, Einsamkeit und Liebe steht in der Tradition der Spätromantik und zeigt den Einfluss Byrons. Die Betonung der weiblichen Perspektive führte zu einer begeisterten Aufnahme der Gedichte, die Formstrenge und politische Implikationen erregten aber auch Kritik an ihrem „männlichen“ Ton. Eine Novellensammlung mit dem Titel „Die Welt und mein Auge“ erschien 1844.

Paoli arbeitete als Gesellschafterin, Sprachlehrerin und Übersetzerin. Nach 1848 verfasste sie Theater- und Kunstkritiken sowie Feuilletons für österreichische und deutsche Tageszeitung. Paoli setzte sich in ihrer journalistischen Arbeit für die Werke von Annette von Droste-Hülshoff, Franz Grillparzer und Marie von Ebner-Eschenbach ein. Neben den Themen Kunst und Literatur behandelte Paoli in ihren Essays vor allem die Fragen Frauenbildung und –erwerbstätigkeit.

Weitere Informationen: Karin S. Wozonig: Die Literatin Betty Paoli. Weibliche Mobilität im 19. Jahrhundert. Wien: Löcker, 1999. ISBN 3-85409-306-3
und hier im Blog.