Donnerstag, 13. Februar 2025 von Karin S. Wozonig
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Betty Paoli in der Schweiz

Das interessanteste der vier Gedichte Betty Paolis im Oesterreichischen Musen-Almanach für das Jahr 1840 ist Sühnung. Das lyrische Ich wendet sich an ein geliebtes Du, gesteht seine eigene Verfehlung, spricht aus, »was ich verbrochen / Und nennt dir auch, wie ich gebüßt«. Das Gedicht endet mit der Strophe

Daß ich noch lebe, sagt mein Leiden,
Daß ich dich liebe, sagt mein Schmerz,
Daß schwer ich büße, sagt mein Scheiden,
Daß dein ich würdig, sagt mein Herz.

Das ist die Lyrik, die Paoli in den nächsten Jahren weit über die Wiener Salons hinaus berühmt machen wird, nun wird ihr Name auch erstmals in einem Lehrwerk genannt, dem Schulbuch »für Lehrerseminarien, höhere Töchterschulen und für die obern Klassen deutscher Realschulen und schweizerischer Sekundarschulen«, verlegt in Winterthur 1842. (aus: Karin S. Wozonig. Betty Paoli. Dichterin und Journalistin. Eine Biographie. Wien, Salzburg: Residenz 2024)

Und jetzt schreibt Paul Jandl in der NZZ:

Sie brachte Dampf ins Biedermeier: Betty Paoli schrieb und lebte, als wäre sie aus einer anderen Zeit
1814 in Wien geboren, gehört die Schriftstellerin und Journalistin Betty Paoli zu den bemerkenswertesten Figuren ihrer Epoche. Eine Biografie und eine Werkauswahl rufen sie in Erinnerung.

Merci!

Freitag, 7. Februar 2025 von Karin S. Wozonig
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Betty Paoli zurück in der Frankfurter Presse

Im Frankfurter Konversationsblatt vom 11. August 1840 schreibt ein Anonymus:

Die lieblichste Erscheinung, nach der ich bange und verlange, werden die Gedichte der feurigen Dichterin Betti Paoli seyn. Levitschnigg, der überhaupt mit dieser Dichterin im geistigen Rapporte zu stehen scheint, begrüßt sie in seinem gallbittern aber nur zu gerechten Referate über den diesjährigen österreichischen Musenalmanach mit den Worten: Musen ins Gewehr! Eine eurer würdigsten Töchter betritt den Parnaß. Sie heißt Betti Paoli. Tiefes Gemüth, reiche Phantasie, unsägliche Gluth athmen, blitzen, sprühen aus jedem ihrer Gedichte! Er hat nicht zu viel gesagt mit diesem Lobe.

In der FAZ vom 8. Februar 2025 schreibt Rose-Maria Gropp eine Rezension:

Sie nannte sich selbst Kassandra. Und beeindruckte die Wiener Salons, bevor sie vergessen wurde: Die österreichische Lyrikerin und frühe Journalistin Betty Paoli zeigt sich alles andere als biedermeierlich…

Mittwoch, 15. Januar 2025 von Karin S. Wozonig
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Reise in den Süden

Die Bahn über den Semmering mag kühner angelegt, ein gewaltigeres Werk sein und somit größeres Anrecht auf die Bewunderung des Fachkundigen haben, an landschaftlichem Reiz hingegen hält sie den Vergleich mit der Brennerbahn nicht aus. Während der Fahrt über diese ziehen alle Wunder der Alpenwelt, das majestätische Hochgebirge, von schwindelnder Höhe stürzende Wasserfälle, weithin schimmernde Gletscher an dem Blick vorüber, bis man endlich auf dem Gipfel des Brenners zu dem nach ihm genannten kleinen See gelangt, dessen klare Fluth würdig wäre, schönen Bergnymphen als Spiegel zu dienen. Von hier senkt sich die Bahn abwärts; bald ist Brixen, das tirolische Rom, erreicht. Mit Ueberraschung nimmt man die plötzlich umgewandelte Physiognomie der Landschaft wahr. Vom Fuße des Brenner an trägt sie ein entschieden südliches Gepräge. An die Stelle der Lärchenwälder treten dichte Gruppen von Kastanienbäumen, an allen Abhängen ziehen sich Rebenpflanzungen hin, der Mais ist bereits vollkommen eingebürgert. Es ist ein anderer Himmel, ein hellerer Sommerglanz, in dem sich die zahllosen Klöster, Kirchen und Ruinen, welche die Gipfel der Berge krönen, gar reizend ausnehmen. Wie in Italien sieht man ganze Ortschaften und einzelne Villen wie Schwalbennester an die steilen Bergwände hingeklebt. Auch hier scheint man die Luft der Niederung für schädlich zu halten und unterzieht sich lieber der Unbequemlichkeit beständigen Auf- und Absteigens, als daß man sich ihrem schädlich geglaubten Einflusse aussetzte. Die Gegend zwischen Brixen und Bozen ist von der größten Lieblichkeit, überall eine überschwellende Vegetation, schöne Bergformen, schäumende Cascaden, während, als letzter Gruß aus dem Norden, der Eisack mit geschäftiger Hast neben der Bahn herrennt. Nach sechsstündiger Fahrt hielt der Zug in Bozen an. (Betty Paoli: Reisestationen, 1871)

Die Reise sollte Betty Paoli unbedingt wiederholen. Danke Literatur Lana!

Montag, 30. Dezember 2024 von Karin S. Wozonig
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Zum Geburtstag

Hoch die Tassen! Heute vor 210 Jahren wurde Barbara Anna Glück, bekannt unter dem Pseudonym Betty Paoli, geboren.

Sonntag, 22. Dezember 2024 von Karin S. Wozonig
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Feministin avant la lettre

Betty Paoli ist jetzt auch im LiteraturhausWien-Magazin! In einem ausführlichen Essay von Kirstin Breitenfellner.

Sonntag, 15. Dezember 2024 von Karin S. Wozonig
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Nicht geeignet für den katholischen Weihnachtstisch 1876

Unter den Büchern, welche zur jetzigen Weihnachtzeit sich in den Vordergrund drängen, wird für keines so emsig Reclame gemacht, wie für „Brehm’s Thierleben“. Alle unsere liberalen Judenblätter wissen nicht Lobes genug über dasselbe zu sagen. Wenn die Kunst, vom Feinde zu lernen, weiter verbreitet wäre, wie sie leider ist, so würde sie dessen nicht bedürfen, was wir über jenes Werk zu sagen haben: wir müssen auf das Dringendste jede christliche Familie davor warnen, diesen frechsten Panegyrikus des Darwinismus ihren Kindern in die Hände zu geben.

Das Vaterland. Zeitung für die österreichische Monarchie, 14. December 1876.

Mittwoch, 11. Dezember 2024 von Karin S. Wozonig
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Geeignet für den katholischen Weihnachtstisch 1876

Für den Weihnachtstisch
Die Kerzen flimmern auf… Lichterglanz durchzieht das trauliche Gemach und Alt und Jung drängt sich an den grünen Weihnachtsbaum heran, um zu sehen, welche Geschenke ihm vom „lieben Christkind“ bescheert worden sind. […] Und an Geschenken wird auch heuer kein Mangel sein, was auch die Welt im Allgemeinen über die „schlechten Zeiten“ lamentiren mag. Die Weihnachtsindustrie ist im Laufe unserer mageren Jahre erfinderisch genug geworden und sie ermöglicht es heute auch dem Mindestbemittelten, ein Geschenk zu geben, ohne seine Freigebigkeit in ein Mißverhältniß zu seinen geringen Mitteln zu bringen. „Alles um fünf Kreuzer“ … „Alles um zehn Kreuzer“… „Alles um 27 Kreuzer“… So und ähnlich lauten die Aufschriften an den Weihnachtsbuden für das Jahr 1876! Und die Auswahl der gebotenen Weihnachtsartikel ist eine staunenswerth große. Wir sehen da Geschenke, bestimmt für das „reifere Alter“… für das „Knabenalter“… und irgend ein speculativer Kopf kündigt selbst Geschenke für das „Backfischalter“ an! […] Heuer wie in früheren Jahren werden auch Bücherspenden den Weihnachtstisch zieren […]. Bei Adolph Russell iin Münster ist vor Kurzem erschienen: „Ein stürmisches Leben“, von Lady Georgiana Fullerton. (2 Bde.) Die Verfasserin, eine Engländerin, ist durch die Uebersetzungen ihrer Romane in Oesterreich und Deutschland bereits in den weitesten Kreisen als eine gute Erzählerin bekannt. […] Im gleichen Verlage ist vor Kurzem ein hübsch ausgestattetes Bändchen mit „Briefen der Freiin Annette v. Droste-Hülshoff“ erschienen. Die große katholische Dichterin hat bereits so viele Verehrer, daß wohl die Anzeige von dem Erscheinen dieser „Briefe“ genügt, um der rührigen Verlagshandlung zahlreiche Abnehmer zu sichern. Fügen wir noch hinzu, daß diese Briefe von einem liebenswürdigen Humor durchweht sind, der uns die Lectüre derselben überaus angenehm macht. […]

Das Vaterland. Zeitung für die österreichische Monarchie, 13. December 1876

Freitag, 6. Dezember 2024 von Karin S. Wozonig
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Das hätte ihr auch gefallen…

Ein informativer und unterhaltsamer Beitrag über Betty Paoli (unter anderem über ihre gnadenlose Kritik der Gedichte von Gräfin Oldofredi-Hager) von Andrea Reisner in „Das Feuilleton“
Sonntag, 1. Dezember 2024 von Karin S. Wozonig
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Und jetzt ist Betty Paoli…

auch noch auf der Bestenliste des ORF, und zwar ganz oben. „Ich bin nicht von der Zeitlichkeit!“