Betty Paoli in der Schweiz
Das interessanteste der vier Gedichte Betty Paolis im Oesterreichischen Musen-Almanach für das Jahr 1840 ist Sühnung. Das lyrische Ich wendet sich an ein geliebtes Du, gesteht seine eigene Verfehlung, spricht aus, »was ich verbrochen / Und nennt dir auch, wie ich gebüßt«. Das Gedicht endet mit der Strophe
Daß ich noch lebe, sagt mein Leiden,
Daß ich dich liebe, sagt mein Schmerz,
Daß schwer ich büße, sagt mein Scheiden,
Daß dein ich würdig, sagt mein Herz.
Das ist die Lyrik, die Paoli in den nächsten Jahren weit über die Wiener Salons hinaus berühmt machen wird, nun wird ihr Name auch erstmals in einem Lehrwerk genannt, dem Schulbuch »für Lehrerseminarien, höhere Töchterschulen und für die obern Klassen deutscher Realschulen und schweizerischer Sekundarschulen«, verlegt in Winterthur 1842. (aus: Karin S. Wozonig. Betty Paoli. Dichterin und Journalistin. Eine Biographie. Wien, Salzburg: Residenz 2024)
Und jetzt schreibt Paul Jandl in der NZZ:
Sie brachte Dampf ins Biedermeier: Betty Paoli schrieb und lebte, als wäre sie aus einer anderen Zeit
1814 in Wien geboren, gehört die Schriftstellerin und Journalistin Betty Paoli zu den bemerkenswertesten Figuren ihrer Epoche. Eine Biografie und eine Werkauswahl rufen sie in Erinnerung.
Merci!