Montag, 1. Februar 2010 von Karin S. Wozonig
Schlagworte:
Veröffentlicht in 19. Jahrhundert,Literatur,Welt

Haushaltsgedanken

Für die meisten deutschen Hausfrauen sind die Mahlzeiten und insbesondere der Pudding von größter Bedeutung, und sie rühmen sich, alle sichtbaren Teile des Hauses in einem Zustand ewiger makelloser Reinheit zu halten, und das ist äußerst lobenswert; aber, so möchte ich bescheiden fragen, gibt es nicht anderes, was noch wichtiger ist? Und ist nicht schlichte Lebensweise und hochgespanntes Denken besser als umgekehrt? Und allzu umständliches Essenzubereiten und Möbelstauben beansprucht doch furchtbar viel kostbare Zeit –  und schamhaft gestehe ich, daß meine Zuneigung dem Pudding und der Grammatik gilt.

Elizabeth von Arnim: Elizabeth und ihr Garten. Frankfurt 2008, S. 60f. Erstausgabe anonym 1898 unter dem Titel „Elizabeth and her German Garden“

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