Auf literaturkritik.de schreibt Rolf Löchel über das Buch „Frauenbewegung und Feminismus. Eine Geschichte seit 1789“ (Verlag C. H. Beck, München 2009) von Ute Gerhard und informiert seine Leserinnen und Leser dabei nicht nur über das besprochene Buch, sondern auch konzis über Probleme (und Aporien) des Feminismus. Das können Sie hier nachlesen.
Der Literarhistoriker
Was nennst du ihn Schurke, alter Brummtopf?
Er verleumdet nicht, er ist nur ein Dummkopf.
Franz Grillparzer, Epigramme 1865
Konferenz der Modern Austrian Literature and Culture Association
Von 22. bis 25. Mai 2010 findet die jährliche Konferenz der Modern Austrian Literature and Culture Association in North-America (MALCA) erstmals in Wien statt. Anna Babka und Susanne Hochreiter vom Institut für Germanistik der Universität Wien organisieren die internationale Tagung zum Thema „Überkreuzungen. Verhandlungen kultureller, ethnischer, religiöser und geschlechtlicher Identitäten in österreichischer Literatur und Kultur“. Tagungsort ist das Hauptgebäude der Universität Wien.
Teil des Programms (Montag, 24. Mai, 14.00-15.30, ÜR 5):
Betty Paoli war, wie bereits erwähnt, bei Sigmund Freud in Behandlung, er wandte an ihr die Elektrisier-Therapie an. Später ließ sich Paoli regelmäßig hypnotisieren, allerdings nicht von Freud, sondern von Ludwig Frey. Der Hausarzt der Familie Fleischl-Marxow und Betty Paolis war Josef Breuer. Über die zahlreichen Krankheiten Paolis und über die diversen Therapien, denen sich die etwas hypochondrisch veranlagte Schriftstellerin unterzogen hat, berichtet Helene Gasser, angestellt im Hause Fleischl-Marxow seit 1864:
Auch über ihre Krankheiten, die Curen, die sie gebraucht hat wäre viel zu schreiben; man hat da sogar was gelernt. Anfangs hat sie im Arm längere Zeit Schmerzen gehabt, […] da hat Dr. Breuer das Massieren verordnet, […] ob es geholfen hat, das weiss ich nicht mehr. […] Einmal frägt mich die gnäd. Frau: „Du, was soll ich dem Frl. zu ihrem Geburtstag kaufen?“ u. ich sage „na, eine Elektrische Maschine.“ „Was fällt Dir denn ein“, hat die Gnädige gemeint. Es hat nicht lange gedauert da war eine da; anfangs hat Dr. Breuer seine geliehn, dann war eine im Hause.
Vor einigen Tagen habe ich davon berichtet, dass die Lyrikerin und Journalistin Betty Paoli von Sigmund Freud „electrifiziert“ wurde. Es handelt sich beim Elektrisieren um eine Behandlung neurologischer Beschwerden, die Freud bei dem Französischen Arzt Jean-Martin Charcot kennengelernt hatte. Was Literatur und Elektrizität miteinander zu tun haben, können Sie in einem interessanten Aufsatz von Rupert Gaderer, derzeit Post-Doc am Graduierten Kolleg Mediale Historiographien (Bauhaus-Universität Weimar, Universität Erfurt und Friedrich-Schiller-Universität Jena), nachlesen.
Tagebuch Ottilie von Goethe, 8. Mai 1855: „Abends kam Fl Glück war sehr amüsant.“
Betty Paoli schreibt am 5. Mai 1888 an Helene Bettelheim-Gabillon:
Ich werde jetzt täglich von Dr. Freud electrifiziert, und genieße die Annehmlichkeit mich jeden Morgen um neun Uhr auf dem Schottenring einfinden zu müssen, denn der Apparat ist so mächtig groß, daß man ihn nicht Tag für Tag transportieren kann.
Kürzlich erschien von mir ein Aufsatz über den einzigen Roman, den Betty Paoli verfasst hat („Die Ehre des Hauses“, 1844). Details können Sie hier nachlesen.