Samstag, 12. April 2014 von Karin S. Wozonig
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Leichte Kost

Manchmal lese ich Krimis, z.B. Klassiker wie Agatha Christie, auch Martha Grimes (interessante Figuren) oder so etwas wie Robert Galbraiths „Cuckoo’s Calling“ (etwas zu lang aber gut gemacht, und ich bin gespannt, wie es mit Cormoran Strike weitergehen wird – für Juni ist die Fortsetzung angekündigt). Zuletzt habe ich mehrere Bücher von Nevada Barr gelesen, deren erfolgreichste Figur, Anna Pigeon, ein park ranger ist: Wenn die Handlung zu dünn oder zu abstrus wird, kann man sich immer noch über die Landschaftsbeschreibungen freuen.

Wegen des Lokalkolorits habe ich gerade „Mordswald“ von M. C. Poets gelesen, ein Buch, dessen öffentliche Existenz sich dem Selfpublishing-Programm von Amazon verdankt. Der (wenn auch nicht ganz überzeugend motivierte) Showdown des Buchs zeigt, dass M. C. Poets bei der Dan-Brown-Lektüre gut aufgepasst hat, und die weibliche Hauptfigur mit ihrem (innerfiktional realen) „Familienroman“ im Freudschen Sinn und dem Kickboxtraining hat auch bekannte unterhaltungsliterarische Vorbilder. Denen wird sie mit ein bisschen mehr psychologischer Profilierung wohl auch bald gerecht werden.

Unterhaltungsliteratur von Unterhaltungsliteratur lesenden Menschen, im Selbstverlag publiziert und über eine Plattform als E-Book zu beziehen – so wirds in Zukunft gehen.

3 Kommentare »

  1. Auch ein Krimi: Georg Büchners Woyzeck-Fragment. Und ein bislang ungelöster Fall. Es gibt einen Mord, aber kein Motiv, denn das bisher dafür Genommene (Ernährungsexperiment usw.) passt nicht zur Tat bzw. zum weiblichen Opfer. Eifersucht ist zu dünn. Die Diskrepanz interpretiert die Literaturwissenschaft systematisch hinweg. Was dabei verschwindet ist spektakulär. Inzest, Pädophilie und Muttermord …

    Comment von Christian Milz — 1. August 2014 @ 08:44
  2. „Es gibt einen Mord, aber kein Motiv…“? Ich bin prinzipiell der Auffassung, dass Literatur nicht plausibler sein muss als die Wirklichkeit; oder auch nur annähernd so plausibel.

    Comment von Karin S. Wozonig — 1. August 2014 @ 08:47
  3. Es gibt eben solche Literatur und solche …

    Comment von Milz — 13. August 2014 @ 10:02

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