Dienstag, 14. Juni 2011 von Karin S. Wozonig
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Betty Paolis Roman

Aus dem Tagebuch der Ottilie von Goethe, 12. Juni 1841: „Mr. Stout der Amerikaner besuchte mich, dann Herr Hartmann der junge böhmische Poet den mir Dr. Frankl angekündigt; er brachte mir in Frankls Nahmen den Roman von Fl Glück (Betty Paoli) für den ich einen Verleger suchen soll.) Direktor Schmidt kam, Herr von Griesinger kam; Mr. Travers der Engländer kam; Betty Glück kam.“

Bei dem Roman handelt es sich um „Die Ehre des Hauses“, der 1844 – nicht auf Vermittlung von Frau von Goethe – als erster Band der Novellensammlung „Die Welt und mein Auge“ bei Cotta erschien.

Montag, 23. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Der Geist der Poesie

Notizen von „Asmodeus“: Von literarischen Erscheinungen sind zu nennen: Otto Prechtler’s Gedichte, Betty Paoli’s und Stifter’s Novellen. … Betty Paoli mit ihren Novellen würde uns leicht Karoline Pichler vergessen machen, wenn wir je an dieses Ideal eines Blaustrumpfs als an eine Dichterin gedacht hätten. Ja, Betty Paoli ist uns mehr als Gräfin Ida, der sie an Geist ebenbürtig, an poetischem Gemüthe überlegen ist. Die Dichterin ist Gesellschaftsdame der Fürstin Schwarzenberg. Wahrhaftig, ein interessantes Haus! Die geistreiche, vielerfahrne Frau, der chevalereske Lanzenknecht, die Dichterin der „Briefe an einen Verstorbenen“, das liberale, das aristokratische Princip und der über allen Parteien schwebende Geist der Poesie.

Zeitung für die elegante Welt. 15. Mai 1844

Donnerstag, 19. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Es lebe der Sport

Für das heute stattfindende Kaffeehausgespräch beschäftige ich mich mit der „Sportskomteß“ aus der Erzählung Komtesse Muschi von Marie von Ebner-Eschenbach – und bin voller Bewunderung für die Beobachtungsgabe der Autorin.

Dienstag, 17. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Wieder einmal Knigge

Eine weise und gute Wahl bei Knüpfung des wichtigsten Bandes im menschlichen Leben, die ist freilich das sicherste Mittel, um in der Folge sich Freude und Glück in dem Umgange unter Eheleuten versprechen zu können. … Wähle also mit Vorsicht die Gefährtin Deines Lebens, wenn Deine künftige häusliche Glückseligkeit nicht ein Spiel des Zufalls sein soll. … Ich glaube nicht, daß eine völlige Gleichheit in Temperamenten, Neigungen, Denkungsart, Fähigkeiten und Geschmack durchaus erfordert werde, um eine frohe Ehe zu stiften; vielmehr mag wohl zuweilen grade das Gegenteil (nur nicht in zu hohem Grade, noch in Hauptgrundsätzen, noch ein zu beträchtlicher Unterschied von Jahren) mehr Glück gewähren.
Knigge: Über den Umgang mit Menschen

Donnerstag, 12. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Twitter-Sprache

Der von mir sehr geschätzte Verfasser des Buchs Chaos. Making a New Science James Gleick hat ein Buch geschrieben mit dem Titel The Information: A History, A Theory, A Flood. In einem Interview für den Science Weekly-Podcast von The Guardian sagt Gleick mit Blick auf Twitter:

It almost goes without saying that a hundred and forty characters don’t let you express a thought of great profundity that’s likely to be a contribution to knowledge.

Nun, dem kann ich nicht zustimmen. Wie immer kommt es darauf an, wer spricht. Schiller zum Beispiel:

Sprache.
Warum kann der lebendige Geist dem Geist nicht erscheinen?
Spricht die Seele, so spricht ach! schon die Seele nicht mehr.

(21 Wörter, 130 Zeichen [mit Leerzeichen])
Dienstag, 10. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Seumes Weisheit

Brief von Seume an Hanns Schnorr von Carolsfeld, 1801: „Mit der Lebensbeschreibung hats noch Zeit; erst wollen wir leben, dann schreiben. Viel gelebt und wenig geschrieben! besser als umgekehrt.“

Montag, 9. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Seume geht weiter

Heute abend werde ich mit einem Grüppchen Interessierter wieder über Seumes Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802 sprechen. Im Gegensatz zu einer frühren literarischen Neigungsgruppe, die sich sozusagen hypertextuell mit einem Buch beschäftigt hat, beginnen wir diesmal am Anfang. Wer mitmachen will, schicke ein Mail.

Dienstag, 3. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Primärwerk

Franz Grillparzer im Gespräch mit Marie von Ebner-Eschenbach: „No ja, Literaturgeschichte – ein gemaltes Mittagessen!“

Montag, 25. April 2011 von Karin S. Wozonig
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Seume in Graz

Graz

Hier will ich einige Tage bleiben und ruhen: die Stadt und die Leute gefallen mir. Du weißt, daß der Ort auf beiden Seiten der Murr sehr angenehm liegt; und das Ganze hat hier einen Anblick von Bonhommie und Wohlhabenheit, der sehr behaglich ist. … Graz ist eine der schönsten großen Gegenden, die ich bis jetzt gesehen habe; die Berge rund umher geben die herrlichsten Aussichten und müssen in der schönen Jahreszeit eine vortreffliche Wirkung tun. Das Schloß, auf einem ziemlich hohen Berge, sieht man sehr weit; und von demselben hat man rund umher den Anblick der schön bebauten Landschaft, die durch Flüsse und Berge und eine Menge Dörfer herrlich gruppiert ist. … Die Grazer sind ein gutes, geselliges, jovialisches Völkchen; sie sprechen im Durchschnitt etwas besser deutsch als die Wiener.

Johann Gottfried Seume: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802

Montag, 18. April 2011 von Karin S. Wozonig
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Noch mehr Stimmen aus dem Ausland

Foreign poetesses are not a whit better than English; think of Madame DesbordesValmont (we think that is the way she spells her name), think of her pitiful wails and lamentations, „Mes Pleurs“ and „Mes Larmes“ innumerable, enough to fill an ocean. As for Germany’s songstresses, though she has several, they are all unknown to fame, save „Betty Paoli“, whom we admire greatly, and should rank upon a level with Mrs. Browning and Miss Lowe, for artistic power; that is, we recognize hers as a kindred spirit with those of Germany’s greatest bards, one who may justly claim equality with them; but then we have always called her „the female Byron,“ so sad is she, so bitter, so painfully passionate; nevertheless, she is great. We recommend Betty Paoli’s poems to the study of every lover of German poetry; they are pure and noble artistic creations, earnest-hearted and earnest-minded, and, above all, not diffuse (wonderful to relate); her words rarely or never outrun the thoughts they represent.

Still, in every country, female poetry it doleful or morbid, and generally speaking it is weak and diffuse, and therefore, as we said at starting, it does not present a too delightful theme.“

The eclectic magazine of foreign literature, science, and art. Volume 2, 1851