Dienstag, 1. September 2009 von Karin S. Wozonig
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Veröffentlicht in 19. Jahrhundert,Literatur,Literaturwissenschaft

Grillparzer und die schreibenden Frauen

Vor einigen Tagen war in diesem Blog von der Dichterin Josephine von Remekházy (1809–1897) die Rede. Die Hauptfigur ihres erwähnten Almanach-Beitrags Fantasien eines Geisteskranken lässt sie sagen:

Aber man gibt mir zu wenig Papier, ja ich schreibe nur verstohlen. – […] Aber ich weiß mir stets zu helfen; wenn man mich nicht schreiben läßt, denk‘ ich doch etwas, und ich rathe es Allen an, die man einem ähnlichen Zwange unterwirft.

Der Autorin Remekházy schrieb Franz Grillparzer ins Stammbuch:

Jung, schön und reich,
Und dennoch Dichterin?
Im Wünschen und im Singen
Strebt sonst man nur nach Dingen,
Die man noch nicht besitzt:
Du hast, was Menschen haben,
Die höchsten Schicksalsgaben,
Des Wirklichen Gewinn;
Und dennoch Dichterin?

Grillparzer, Wien am 31. Mai 1838

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