Unsere Speisestunde ist vier Uhr
Montag, 1. Januar 1855
Theuerster Fürst,
In Frau von Bagréeff’s Auftrag bin ich so frei, bei Ihnen anzufragen, ob Sie ihr wohl die Ehre erzeigen möchten, übermorgen (Mittwoch) bei ihr zu speisen. Vielleicht bestimmt es Sie zu einer gütigen Zusage, wenn ich Ihnen anvertraue, daß Sie Grillparzer bei uns finden werden. Nicht minder räthlich scheint es mir, beizufügen: weiter Niemand.
Da mir die Freude, Sie am Neujahrstag zu sehen, nicht beschieden ward, erlauben Sie mir wohl, Ihnen schriftlich zu sagen, von welchen Segenswünschen für Sie mein Herz erfüllt ist. Geht auch nur die Hälfte derer in Erfüllung, so giebt es auf Erden keinen glücklicheren Menschen als Sie, mein guter, theurer Fürst.
Mit alter Treue Ihnen für immer ergeben.
Betty Paoli
Unsere Speisestunde ist vier Uhr.
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