S.T.I.L. e. V., der Förderverein für Sprachkunst und Literaturvermittlung in Person von Erika Werner, hat sich eine besondere literarische Veranstaltung ausgedacht: „doppelt genäht…“ heißt die Reihe und irgendwie geht es immer um zwei Stimmen. Das nächste Mal lesen die Autorin Almut Tina Schmidt und der Autor Thomas Stangl „jeder aus dem eigenen neuen Roman und aus dem des anderen“. Hingehen, anhören!
Donnerstag, 14. 5. 2009, 20.00 Uhr, Café Heile Welt, Weidenallee 10 b (Hinterhof), 20357 Hamburg
Die Bestsellerautorin Ottilie Wildermuth (1817-1877), eine der Vielschreiberinnen im 19. Jahrhundert, liefert in ihren schwäbischen Geschichten Charakterzeichnungen, die zwischen liebevoller Beobachtung, leiser Ironie und Volkserziehung oszillieren. Sie bildet „nach dem Leben“, was nicht als naiver Realismus missverstanden werden sollte…
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Vor einem Jahr habe ich gemeinsam mit Maria Poets, Autorin und Übersetzerin, die Kaffeehausgespräche begründet. Wir reden ein Mal im Monat über Literatur, das Buch an sich und über alles, was von den Gästen aufs Tapet gebracht wird. Die Anregung zu dieser Veranstaltung kam von der Bibliothekarin Erika Werner, die sich in einem Artikel in der „Welt“ selbst als „Buchstabenfresserin“ bezeichnet. Erika Werner war bei den Bücherhallen Hamburg für Lesungen zuständig und gründete den Verein S.T.I.L. e.V., mit dem sie interessante Veranstaltungen mit Musik organisiert. Heute z.B. wird die Lyrikerin Tzveta Sofronieva aus ihren Werken lesen.
7. Februar 1881: Abends mit Miklosich und Baron Ebner. Gesprächsgegenstand: Wie viele Sprachen man wohl zu erlernen hätte, wenn die Civilisation sich einst über den ganzen Erdball erstrecken sollte. Ferner: über die modernen Schuleinrichtungen.
Niemals etwas, immer über,
Über etwas schreib, mein Lieber,
So kommt Eignes zur Entfaltung
Und das Fremde gibt die Haltung.
Franz Grillparzer, 1863
Nächste Woche gibt es wieder ein Kaffeehausgespräch. Aus einem mir nicht mehr erinnerlichen Grund haben Maria Poets (Übersetzerin und Autorin) und ich uns auf das Thema „Zufall in der Literatur“ geeinigt. Ich würde mich über viele Gäste in unserem literarische Salon freuen.
ORT: Café Heile Welt, Weidenallee 10 b (Hinterhof), 20357 Hamburg
ZEIT: Mittwoch, 15. April 2009, 19:30 Uhr
Vor einiger Zeit empfahl sich mir der Roman „Ich.bin.eine.Mörderin“ von Claudia Cornelsen. Der etwas gesuchte Titel lässt einen Krimi erwarten, der Klappentext behauptet ähnliches, Rezensionen sprechen gar von einem Psycho-Thriller. Kein Wort davon ist wahr. Der Roman spielt in einer psychiatrischen Anstalt, die Handlung wird aus der Perspektive einer Ich-Erzählinstanz präsentiert und ist mit collageartigen Elementen durchsetzt, die auf die Argonautensage anspielen. Der Text lebt von der beklemmenden Schilderung eines gewaltsamen Familienlebens und von Parallelen zur Geschichte der Medea. Claudia Cornelsen kann sich nicht jeden Kalauer und nicht jeden Manierismus verkneifen. Generell aber ist „Ich.bin.eine.Mörderin“ beeidruckend gut gemachte Literatur. Und wer den Schluss des Romans ernst nimmt, bekommt zwei Bücher zum Preis von einem.
Fanny Lewald wurde am 24.3.1811 in Königsberg geboren, sie starb am 5.8.1889 in Dresden. Zum Geburtstag dieser bedeutenden Schriftstellerin möchte ich heute einige Lektüre-Empfehlungen aussprechen.
Wer Lewalds Haltung zur Emanzipation und ihren Stil kennenlernen will, sollte den Roman „Jenny“ lesen. Äußerst amüsant ist Lewalds Satire „Diogena“, in der sie sich über die sentimentalen Frauenromane Ida Hahn-Hahns (die von Lorm als „verrückte Romanstrickerin“ bezeichnet wurde) lustig macht. Und interessant sind auch Lewalds italienischen Reisebeschreibungen, die Christina Ujma in einen größeren historischen Kontext gestellt hat.
Selbstverständlich könnte man – wie das oft mit sogenannter Frauenliteratur des 19. Jahrhunderts passiert – die Werke Lewalds auf Belege für eine Frauenbiographie (die der Autorin) oder für die Geschichte „der Frau“ reduzieren. Sollte man aber nicht. Lesen Sie Lewald, die ist wirklich gut.
Der 21. März ist der Welttag der Poesie.
Ankündigung
Ein Zitat aus dem Tagebuch von Marie von Ebner-Eschenbach habe ich als Titel für einen Vortrag gewählt, den ich im Rahmen der Mühlberger-Tage 2009 in Eislingen halten werde:
Ich will daß mein Blut an jedem Worte hänge das ich schreibe.
Ich freue mich ganz besonders, dass der Vortrag von einer Lesung aus Werken von Marie von Ebner-Eschenbach durch die Autorin Tina Stroheker begleitet wird.