Montag, 4. Januar 2010 von Karin S. Wozonig
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Frauen in New Hampshire

New Hampshire hatte schon viele interessante Bewohnerinnen, wie man in dem Buch „Remarkable New Hampshire Women (More Than Petticoats)“ von Gail Underwood Parker nachlesen kann. So zum Beispiel die Herausgeberin des Ladies‘ Magazine Sarah Josepha Hale, die Autorin Harriet E. Wilson, die Anwältin Marilla M. Ricker und die Künstlerin Lotte Jacobi. In den letzten Wochen hatte ich Gelegenheit, Natur, Kultur und Atmosphäre von New Hampshire zu erleben (Madison wurde 1852 gegründet). Ermöglicht wurde mir das durch die liebenswürdige Gastfreundschaft von Fay und Susan – danke!

Sonntag, 27. Dezember 2009 von Karin S. Wozonig
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Weihnachtsgedanken

December 27th–It is the fashion, I believe, to regard Christmas as a bore of rather a gross description, and as a time when you are invited to over-eat yourself, and pretend to be merry without just cause. As a matter of fact, it is one of the prettiest and most poetic institutions possible, if observed in the proper manner, and after having been more or less unpleasant to everybody for a whole year, it is a blessing to be forced on that one day to be amiable, and it is certainly delightful to be able to give presents without being haunted by the conviction that you are spoiling the recipient, and will suffer for it afterward.

[Elizabeth von Arnim]: „Elizabeth and her German Garden“, London: MacMillan 1900 [1898].

Donnerstag, 24. Dezember 2009 von Karin S. Wozonig
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Weihnachten im Taschenbuch Iduna

Heute geht es in meiner losen Blog-Reihe zum Thema Almanache um die Iduna für das Jahr 1852.

In ihr ist ein Bild mit dem Titel „Der Waisen Weihnacht“

und ein gleich betiteltes Gedicht enthalten.

Samstag, 19. Dezember 2009 von Karin S. Wozonig
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Brief von Betty Paoli an Friedrich Hebbel

Geehrtester Herr!

Meine auf morgen festgesetzte Abreise macht es mir leider unmöglich, Ihre freundliche Einladung für den Christabend zu benutzen, wie ich so gerne möchte. Mein Bedauern ist um so lebhafter als mir auch zugleich das Vergnügen entzogen wird, die persönliche Bekanntschaft Ihrer Frau Gemahlin zu machen, der ich so viele der schönsten Genüsse schulde. […] Mich Ihrer freundlichen Erinnerung empfehlend verbleibe ich mit wahrer Hochachtung Ihre ergebene Betty Paoli.

Freitag, 22. Dezember [1848]

Sonntag, 6. Dezember 2009 von Karin S. Wozonig
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Hochtönender Vortrag

Vor kurzem wurde mir ein Artikel über „Die Kunst, pathetisch zu sprechen“ zur Kenntnis gebracht (Reinhart Meyer-Kalkus, FAZ 11. November 2009). Das bringt mich dazu, über Josef Lewinsky, geboren 1835 in Wien,  gestorben 1907 ebenda, Hofschauspieler, Regisseur, Schriftsteller und gefeierter Rezitator, zu berichten. Von 1858 bis 1907 war Lewinsky Charakterdarsteller am Wiener Burgtheater, ab 1870 arbeitete er auch als Regisseur.

Seine ersten Rollen spielte er in „Die Räuber“ und in „Clavigo“. Von der Theaterkritikerin der Oesterreichischen Zeitung, Betty Paoli, mit der ihn später eine enge Freundschaft verband, wurde Lewinsky hymnisch hochgeschrieben. Paoli nahm sich seines Sprechstils und seiner Interpretation an und unterstützte ihn mit ihrer Expertise als Sprachlehrerin, Übersetzerin französischer Stücke und Autorin formstrenger Gedichte.

Es gibt ein Tonzeugnis der Vortragskunst Josef Lewinskys: Die Österreichische Mediathek stellt seine Rezitation des Gedichts „Die drei Zigeuner“ von Nikolaus Lenau aus dem Jahr 1901 zur Verfügung.

Donnerstag, 3. Dezember 2009 von Karin S. Wozonig
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Vom Manuskript besessen

In ihrem Roman „Possession“ hat A. S. Byatt einer besonderen Spezies ein Denkmal gesetzt: Der historisch arbeitenden Literaturwissenschaftlerin, die von der Vergangenheit und von den Dokumenten über Leben und Werk einer Autorin oder eines Autors besessen ist.

Ich danke Dr. Rainer Theobald (Sammlung Theobald), Spezialist für das Theater des 17. bis 19. Jahrhunderts und Verfasser von zahlreichen Aufsätzen (z.B. „‘Nur nicht zu ultraliberal!‘“ Drei Briefe von M. G. Saphir, aus den Handschriften mitgeteilt“, Nestroyana, Bd. 28, 2008), dafür, dass er meine Besessenheit unterstützt.

Sonntag, 29. November 2009 von Karin S. Wozonig
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Betty Paoli an Josephine von Knorr

Wien 29 November 1877.
Theuerste Baronin!

Störungen aller Art, – darunter auch längeres Unwohlsein, – haben mich verhindert Ihnen für Ihre freundlichen Glückwünsche und das sie begleitende Geschenk schon früher zu danken. […]

Ich dachte häufig an Sie, liebste Baronin, in den prachtvollen Tagen, welche dieser Herbst uns ausnahmsweise brachte, ich erinnere mich keines so heiteren, sonnigen Novembers. Da muß das Leben auf dem Lande, trotz der kurzen Tage, doch recht angenehm gewesen sein, man konnte ja viele Stunden im Freien verbringen. Jetzt gehen Sie wohl bald nach Salzburg und dann nach Paris. […]

Hier in unserem kleinen Kreise spinnt sich das gewohnte Leben fort, nur mit dem betrübenden Unterschied, daß Sie und Frau von Littrow fehlen. […]

Leben Sie wohl, theuerste Baronin, und empfangen Sie wiederholt meinen beßten Dank für ihre freundliche Erinnerung. Mit den herzlichsten Wünschen für Ihr Wohlergehen und die ungehinderte Durchführung Ihrer Reiseprojekte
Ihre wahrhaft ergebene Betty Paoli

Josephine Freiin von Knorr (1827-1908) war Lyrikerin, Übersetzerin und Briefpartnerin von Marie von Ebner-Eschenbach. Durch Knorrs Vermittlung lernte Ebner-Eschenbach Franz Grillparzer und die Schwestern Fröhlich kennen.

Freitag, 20. November 2009 von Karin S. Wozonig
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Betty Paoli in Europa

Weibliche Autoren giebt es relativ wenig in Wien. Betty Paoli, Ada Christen und die Baronin von Ebner-Eschenbach halten indessen die Fahne der Frauenliteratur zur Ehre ihres Geschlechtes ziemlich hoch. Betty Paoli, ein Talent erster Ordnung, ein edler Geist und edles Herz, ist durch ihre lyrischen Gedichte eine europäische Berühmtheit geworden.

Paul Vasili [Katharina von Radziwill]: Die Wiener Gesellschaft. 2. Auflage. Leipzig: H. le Soudier 1885. S. 304f.

Montag, 9. November 2009 von Karin S. Wozonig
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Betty Paoli intertextuell 2.0

Betty Paoli war in ihrer Zeit eine der populärsten Lyrikerinnen, was sich auch darin niederschlägt, dass ihre Verse in anderen literarischen Werken zitiert werden.

„Der Kampf, der mich zur Vernunft gebracht hat, war schwer, aber kurz, gottlob. Statt eines Führenden bin ich ein Dienender geworden.
‚Ich dien‘! Den Wahlspruch stark und mild
Trug jenes Luxemburgers Schild,
Der kämpfend bei Crécy gefallen.'“
Kamilla hatte ihm mit hingebendem Interesse zugehört. Daß er so offen über sich selbst mit ihr sprach, war ihr schmeichelhaft, und als der Dragonerleutnant nur gar Verse von Betty Paoli, ihrer Lieblingsdichterin, zitierte, erschien er ihr als das entzückendste aller Phänomene.

Marie von Ebner-Eschenbach: Der Herr Hofrat. Eine Wiener Geschichte

Mittwoch, 4. November 2009 von Karin S. Wozonig
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Unterwegs mit Kyselak und Duna

Kleinstätten (oder St. Michael). Bei diesem Dorfe hielt ich das neue Schloß mit seinen vier Türmen nicht der Besichtigung wert; ebenso wenig Reiz hatten die Gemeinden Groschach, eine halbe Stunde davon Katzelsdorf, dann über einer Berghöhe Wies; schlechter Feldbau, Waldverwüstung und unbeträchtliche Viehzucht geben kein gutes Vorurteil von den Besitzern. Die Gemeinden Pölfing, Brunn, Jagernigg, im Marburger-Kreise liegend, gehören zur Herrschaft Purgstall, und sind etwas mehr gepflegt.

Für den Steiermark-Urlaub empfehle ich die Lektüre von Kyselak. Skizzen einer Fussreise durch Österreich, gedruckt 1829 in Wien und neu herausgegeben und kommentiert von Gabriele Goffriller (Jung und Jung 2009).