Montag, 3. August 2009 von Karin S. Wozonig
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Futter für die Texter

„Benutzerfreund“ Jens Jacobsen schreibt in seinem August-Newsletter über die Störquellen bei Webprojekten. Ein Aspekt der langen Liste erscheint mir besonders bedenkenswert:

Es ist üblich, mit Blindtext und Beispielbildern zu arbeiten. Das hat auch den Vorteil, das man nicht über die Inhalte diskutieren muss, wenn es zunächst um Struktur und Gestaltung geht. Dennoch sollten echte Texte, Bilder und andere Inhalte so früh wie möglich erstellt und weitergegeben werden. Denn oft stellt sich dann heraus, dass die Gestaltung geändert werden muss, weil die Texte doch länger als erwartet sind. Oder dass die Programmierung einen weiteren Content-Typ einbinden muss, von dem bisher noch nie die Rede war.

Der übrigens im neunzehnten Jahrhundert geprägte Satz „form follows function“ bekommt meines Erachtens bei der Text-Gestaltung für das Internet eine ganz besondere Bedeutung. Und er lässt sich durchaus zu „form follows content“ ausweiten, wenn man unter Content den Inhalt und den Gehalt eines Texts versteht.

Samstag, 1. August 2009 von Karin S. Wozonig
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Bücher für das schöne Geschlecht

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts tauchten auf dem Buchmarkt literarische Taschenbücher, auch Almanache genannt, auf, die sich an Leserinnen wenden. Diese Almanache enthalten üblicherweise Prosa- und Versbeiträge (Gedichte, Reiseberichte, Novellen, Versepen, Epigramme etc.), Bilder und gelegentlich Musikbeilagen. Und sie sind insgesamt hübsch anzusehen, was ich mit Ihnen, liebe Leserin dieses Blogs und selbstverständlich auch mit Ihnen, lieber Leser, teilen möchte.

In loser Folge werden Sie hier Titelblätter, Einbände und Abbildungen aus Almanachen aus der Zeit zwischen 1823 und 1860 finden. Den Anfang macht das Titelblatt von Gedenke mein! aus dem Jahr 1835.

Donnerstag, 30. Juli 2009 von Karin S. Wozonig
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Von Gänsen und Federn

Der Eine treibt’s
Der And’re schreibt’s;
So leben wir ein jeder:
Der von der Gans, der von der Feder.

Eduard Bauernfeld

Dienstag, 28. Juli 2009 von Karin S. Wozonig
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Alexander von Villers zum dritten

Alexander von Villers in einem Brief an Ignaz von Markovics, 12.12.1879, über Weh dem der lügt von Franz Grillparzer:

Da werden Sie solche Dinge finden wie: „Ich würde rück ihn senden.“ Ebensogut könnte man sagen: Ich werde be ihn gleiten, oder seid doch so rück nicht sichtslos. Man begreift so geschmacklose Verrenkungen um so weniger, als das ganze Stück in ungereimten Jamben geschrieben ist, deren sich auch ein Speiszettel bedient.

Freitag, 24. Juli 2009 von Karin S. Wozonig
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Es ist wohl gerade Zeit…

für Alexander von Villers. Im morgigen Standard erscheint ein interessanter Artikel von Walter Kappacher über den geistreichen Herrn. Der Text erscheint in der Album-Reihe „Ein Mensch im Bild“.

Mittwoch, 22. Juli 2009 von Karin S. Wozonig
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Wir lassen leben

Man sollte wirklich meinen, wir hätten samt und sonders nur ein paar Jahre zu leben gehabt, die hätten wir allesamt zusammengeschossen, und wie uns ein junger lebensfroher Bursche begegnete, hätten wir ihm gesagt: „Sind Sie nicht der junge Herr Goethe aus Frankfurt am Main? Da nehmen Sie uns gefälligst den ganzen Bettel ab, es ist nicht der Rede wert, tun Sies zu dem Ihrigen und machen Sie damit, was Sie wollen.“ Der hat nun zwischen Juristerei, Archäologie, Astrologie, Physik und Farbenlehre, auch zwischen Finanzreferaten und Theaterintendanturgeschäften gepfiffen und gesungen, und nun kaufen wir unsere Jugend bei Cotta zurück und studieren tiefsinnig dieselbe Lyrik, die wir selbst hätten leben, genießen, pfeifen und singen können.

Alexander von Villers an Alexander von Warsberg am 23.9.1879. Aus: Briefe eines Unbekannten. Aus dessen Nachlaß neu herausgegeben von Karl Graf Lanckoronski und Wilhelm Weigand. 2. Band. Leipzig: Insel 1910. 282f.

Freitag, 17. Juli 2009 von Karin S. Wozonig
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Andenken

Betti Paoli
Ob heut als „überlebt“ zu gelten,
Ein gar so schlimmes Los ist?
Man liebt es, Jeden so zu schelten
Der überlebensgroß ist.

Wiener Sonn- und Montags-Zeitung 9. Juli 1894, S. 1

Donnerstag, 16. Juli 2009 von Karin S. Wozonig
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Ach, diese Postmoderne…

Ach, die Postmoderne… alles was man öfter als ein Mal macht, wird zum Zitat und kaum hat man sich an etwas gewöhnt, schwups, schon ist die Ära wieder zu Ende. Gestern fand das fünfzehnte Kaffeehausgespräch statt, es ging um Biographien und Autobiographien. Und bei dieser Gelegenheit eröffnete mir meine Mitsalondame Maria Poets, dass sie sich von den Kaffeehausgesprächen zurückzieht, zumindest organisatorisch (ich hoffe sie als Salongast wiederzusehen). Ich bedaure ihren Ausstieg sehr und zweifle, dass sich würdiger Ersatz finden lässt. (Interesse? Bewerbung schicken)

Und dabei war es gerade gestern ausnehmend anregend, wie Sie hier nachlesen können.

Montag, 13. Juli 2009 von Karin S. Wozonig
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Raum und Literatur, Schluss

„Und manchmal wirkt der erfundene Raum in die Wirklichkeit zurück. Das kann man ganz deutlich an einem Teil der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts beobachten. Die liberalen Autoren des Vormärz fordern, dass die deutsche Kleinstaaterei aufhört, dass ein geeintes, demokratisches Deutschland unter preußischer Führung gegründet wird. Und weil sie das fordern, schreiben sie sozusagen die deutsche Nation herbei, indem sie ihren literarischen Orten einheitliche, deutsche Merkmale geben. […] Nicht, dass es ohne Heinrich Heines Deutschland. Ein Wintermärchen Deutschland in seiner heutigen Form nicht gäbe, aber ich denke doch, dass dieser Ort in der Literatur auf die Wahrnehmung seiner Leser recht mächtig gewirkt hat und vielleicht immer noch wirkt.“

Auszug aus: Einleitung zum Kaffeehausgespräch am 17. Juni 2009, Thema: Mit anderen Augen. Orte in der Literatur

Donnerstag, 9. Juli 2009 von Karin S. Wozonig
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Salongespräch über Biographien und Autobiographien

Auch im Juli findet wieder ein Kaffeehausgespräch im Café Heile Welt in Hamburg statt. Das Thema diesmal: „Auto/Biographien – Dichtung oder Wahrheit?“ Auf viele Gäste und eifrigen Austausch freue ich mich gemeinsam mit Maria Poets, Autorin und Übersetzerin.

Zeit: 15. Juli 2009, 19.30
Ort: Café Heile Welt, Weidenallee 10b (Hinterhof), 20357 Hamburg