Freitag, 22. Juli 2011 von Karin S. Wozonig
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Viel- und Schönschreiber

Gestern fand ein Salongespräch zum Thema „Literatur und Musik“ statt. Wie üblich bei den Kaffeehausgesprächen war ich für die historische Einführung zuständig. Ich widmete mich dem Kunstlied der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts und da ganz besonders dem Autor Friedrich Rückert. Das gab mir Gelegenheit, einen meiner Lieblingsalmanache, die Aglaja aus dem Jahr 1823, herumzuzeigen, denn sie enthält einen Rückert-Erstdruck. Bis vor kurzem dachte ich, das sei etwas Besonderes. Aber ich habe einen (literarischen) Salon gegründet, um etwas zu lernen, und so weiß ich jetzt, dass Rückert in der Zeit von 1813 bis zu seinem Tod ca. 2150 Gedichte in Almanachen, literarischen Taschenbüchern und Zeitschriften veröffentlichte (nachzulesen in dem hübschen Katalog: Georg Drescher, Rudolf Kreutner und Claudia Wiener: »O sehet her! die allerliebsten Dingerchen …« – Friedrich Rückert und der Almanach. Ergon Verlag, Würzburg, 2000.)

Außerdem habe ich über Emanuel Geibel gesprochen, oder eigentlich über Wilhelm Buschs Bildergeschichte „Balduin Bählamm der verhinderte Dichter“, deren Protagonist eine gewisse Ähnlichkeit mit Geibel hat.

Das Werk von Busch beginnt mit dem schönen Vers:

Wie wohl ist dem, der dann und wann
Sich etwas Schönes dichten kann!

und ist im Ganzen lesens- und sehenswert.

Freitag, 15. Juli 2011 von Karin S. Wozonig
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Musik und Literatur

Das nächste Kaffeehausgespräch wird sich einem Thema widmen, an dem niemand vorbei kommt, der sich mit der Literatur des neunzehnten Jahrhunderts beschäftigt, nämlich der Verbindung von Literatur und Musik. Die Vertonung von Gedichten ist gerade in der Zeit des sogenannten Biedermeier sehr häufig zu finden und in die literarischen Taschenbücher und Almanache werden immer wieder auch Noten aufgenommen. Auch einige Gedichte von Betty Paoli wurden vertont. Über eines davon – es trägt den Titel „Gute Nacht“ – habe ich vor einiger Zeit bereits berichtet.

Montag, 20. Juni 2011 von Karin S. Wozonig
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Die Ehre der österreichischen Lyrik

Zeitung für die elegante Welt, 21. Juni 1843:

Carl Beck ist angekommen, um einige Monate hier zu bleiben, und wurde von einigen seiner vielen Freunde und Verehrer mit einem, ihm zu Ehren veranstalteten Diner im Prater freudig empfangen. Ein größeres Gedicht, das er in Pesth geschrieben, soll die ausgesprengten Gerüchte von früher Ermüdung aufs Siegreichste Lügen strafen. – Nun, es thut fast schon Noth, um die Ehre der anerkannten österreichischen Lyrik zu retten. – Von den zwanzig Bänden lyrischer Gedichte, die seit zwei Jahren erschienen, ist keiner außer den beiden Bänden von Betti Paoli stark genug dazu.

Dienstag, 14. Juni 2011 von Karin S. Wozonig
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Betty Paolis Roman

Aus dem Tagebuch der Ottilie von Goethe, 12. Juni 1841: „Mr. Stout der Amerikaner besuchte mich, dann Herr Hartmann der junge böhmische Poet den mir Dr. Frankl angekündigt; er brachte mir in Frankls Nahmen den Roman von Fl Glück (Betty Paoli) für den ich einen Verleger suchen soll.) Direktor Schmidt kam, Herr von Griesinger kam; Mr. Travers der Engländer kam; Betty Glück kam.“

Bei dem Roman handelt es sich um „Die Ehre des Hauses“, der 1844 – nicht auf Vermittlung von Frau von Goethe – als erster Band der Novellensammlung „Die Welt und mein Auge“ bei Cotta erschien.

Montag, 23. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Der Geist der Poesie

Notizen von „Asmodeus“: Von literarischen Erscheinungen sind zu nennen: Otto Prechtler’s Gedichte, Betty Paoli’s und Stifter’s Novellen. … Betty Paoli mit ihren Novellen würde uns leicht Karoline Pichler vergessen machen, wenn wir je an dieses Ideal eines Blaustrumpfs als an eine Dichterin gedacht hätten. Ja, Betty Paoli ist uns mehr als Gräfin Ida, der sie an Geist ebenbürtig, an poetischem Gemüthe überlegen ist. Die Dichterin ist Gesellschaftsdame der Fürstin Schwarzenberg. Wahrhaftig, ein interessantes Haus! Die geistreiche, vielerfahrne Frau, der chevalereske Lanzenknecht, die Dichterin der „Briefe an einen Verstorbenen“, das liberale, das aristokratische Princip und der über allen Parteien schwebende Geist der Poesie.

Zeitung für die elegante Welt. 15. Mai 1844

Donnerstag, 19. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Es lebe der Sport

Für das heute stattfindende Kaffeehausgespräch beschäftige ich mich mit der „Sportskomteß“ aus der Erzählung Komtesse Muschi von Marie von Ebner-Eschenbach – und bin voller Bewunderung für die Beobachtungsgabe der Autorin.

Dienstag, 17. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Wieder einmal Knigge

Eine weise und gute Wahl bei Knüpfung des wichtigsten Bandes im menschlichen Leben, die ist freilich das sicherste Mittel, um in der Folge sich Freude und Glück in dem Umgange unter Eheleuten versprechen zu können. … Wähle also mit Vorsicht die Gefährtin Deines Lebens, wenn Deine künftige häusliche Glückseligkeit nicht ein Spiel des Zufalls sein soll. … Ich glaube nicht, daß eine völlige Gleichheit in Temperamenten, Neigungen, Denkungsart, Fähigkeiten und Geschmack durchaus erfordert werde, um eine frohe Ehe zu stiften; vielmehr mag wohl zuweilen grade das Gegenteil (nur nicht in zu hohem Grade, noch in Hauptgrundsätzen, noch ein zu beträchtlicher Unterschied von Jahren) mehr Glück gewähren.
Knigge: Über den Umgang mit Menschen

Dienstag, 10. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Seumes Weisheit

Brief von Seume an Hanns Schnorr von Carolsfeld, 1801: „Mit der Lebensbeschreibung hats noch Zeit; erst wollen wir leben, dann schreiben. Viel gelebt und wenig geschrieben! besser als umgekehrt.“

Montag, 9. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Seume geht weiter

Heute abend werde ich mit einem Grüppchen Interessierter wieder über Seumes Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802 sprechen. Im Gegensatz zu einer frühren literarischen Neigungsgruppe, die sich sozusagen hypertextuell mit einem Buch beschäftigt hat, beginnen wir diesmal am Anfang. Wer mitmachen will, schicke ein Mail.

Dienstag, 3. Mai 2011 von Karin S. Wozonig
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Primärwerk

Franz Grillparzer im Gespräch mit Marie von Ebner-Eschenbach: „No ja, Literaturgeschichte – ein gemaltes Mittagessen!“