Montag, 22. Februar 2010 von Karin S. Wozonig
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Jahrhundertroman in Häppchen

Eine Ausgründung des Salons „Kaffeehausgespräche„, den ich regelmäßig gemeinsam mit Detlef Thofern veranstalte, beschäftigt sich zur Zeit intensiv mit Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“. Die Ausgründung nennt sich „Neigungsgruppe ‚Der Mann ohne Eigenschaften'“ und in ihr werden einzelne Kapitel des Romans gemeinsam gelesen und besprochen. Vielleicht entdecken wir, warum es sich bei dem Werk um einen „Jahrhundertroman“ handelt. Vielleicht aber auch nicht.

Nächster Termin: 1. März, 19.00, im YokozunaCafé, Weidenallee 2, Hamburg.

Mittwoch, 17. Februar 2010 von Karin S. Wozonig
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Pathologische Romane

Aus dem Tagebuch von Betty Paoli:

14.1. [1890]: Über Grillparzer und an Helene B. geschrieben. … Abends allein; Germinie Lacerteux zu Ende gelesen. Wenn doch alle diese pathologischen Romane der Teufel holte!

Sonntag, 14. Februar 2010 von Karin S. Wozonig
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Happy Valentines Day mit Betty Paoli

Hier sehen Sie eine Postkarte mit einem Gedichtanfang von Betty Paoli, verschickt im Jahr 1903, aus dem Bestand des San Jose Postcard Club.

Das Gedicht trägt den Titel „Gute Nacht!“ und lautet vollständig:

Im tiefsten Innern
Ein süß Erinnern
Und einen Gruß
Zum Tagesschluß.

Daß Gottes Güte
Mein Glück behüte,
Daß seine Treu‘
Stets mit dir sei;

Daß deine Seele
Sich mir vermähle
Auf ewiglich:
Das bete ich.

Auf ihn nur zähl‘ ich,
Uns beid‘ empfehl‘ ich
Fromm seiner Macht –
Nun, gute Nacht!

Dabei handelt es sich um eines der populärsten Gedichte Betty Paolis. Es wurde mindestens fünf Mal vertont: Von Robert Franz (1815-1892), Hans Hermann (1870-1931), Ernst Ludwig (1852-1925), der Prager Komponistin Katerina Emingerová (1856-1934)

sowie von Walter Battison Haynes (1859–1900) mit einer Übersetzung von Th. Baker:

Donnerstag, 11. Februar 2010 von Karin S. Wozonig
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Zu viel Satire

Aus dem Tagebuch von Betty Paoli:

8.2. [1880] Abends im „Wippchen“ gelesen. Über einen einzelnen Witz mag man lachen, eine Collection von Witzen erregt leicht Langeweile.

Nachzuprüfen in: Wippchens charmante Scharmützel. Erträumt v. Julius Stettenheim. In Erinnerung gebracht von Siegfried Lenz u. Egon Schramm. Hoffmann u. Campe. Hamburg 1983.

Sonntag, 7. Februar 2010 von Karin S. Wozonig
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Ins Theater

Aus dem Tagebuch von Marie von Ebner-Eschenbach:

13. Jänner 1867: Abds im Burgtheater. Gringoire v. Th: Banville. Ein allerliebstes einaktiges Stück, von B. Paoli vortrefflich übersetzt.

Dienstag, 2. Februar 2010 von Karin S. Wozonig
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Haushaltsgedanken im Original

Ein Nachtrag zum gestrigen Blog-Eintrag:

To most German Hausfraus the dinners and the puddings are of paramount importance, and they pride themselves on keeping those parts of their houses that are seen in a state of perpetual and spotless perfection, and this is exceedingly praiseworthy; but, I would humbly inquire, are there not other things even more important? And is not plain living and high thinking better than the other way about? And all too careful making of dinners and dusting of furniture takes a terrible amount of precious time, and – and with shame I confess that my sympathies are all with the pudding and the grammar.

[Elizabeth von Arnim]: “Elizabeth and her German Garden”, London: MacMillan 1900 [1898].

Montag, 1. Februar 2010 von Karin S. Wozonig
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Haushaltsgedanken

Für die meisten deutschen Hausfrauen sind die Mahlzeiten und insbesondere der Pudding von größter Bedeutung, und sie rühmen sich, alle sichtbaren Teile des Hauses in einem Zustand ewiger makelloser Reinheit zu halten, und das ist äußerst lobenswert; aber, so möchte ich bescheiden fragen, gibt es nicht anderes, was noch wichtiger ist? Und ist nicht schlichte Lebensweise und hochgespanntes Denken besser als umgekehrt? Und allzu umständliches Essenzubereiten und Möbelstauben beansprucht doch furchtbar viel kostbare Zeit –  und schamhaft gestehe ich, daß meine Zuneigung dem Pudding und der Grammatik gilt.

Elizabeth von Arnim: Elizabeth und ihr Garten. Frankfurt 2008, S. 60f. Erstausgabe anonym 1898 unter dem Titel „Elizabeth and her German Garden“

Freitag, 29. Januar 2010 von Karin S. Wozonig
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Winter 1886

Wien 25 Januar 1886.

Geehrtester Herr!

Ich hoffe, daß der Aufenthalt in Meran Ihnen recht wohl bekommt und möchte Sie eindringlich ermahnen, denselben ja nicht eigenmächtig abzukürzen. Wir haben hier einen zwar nicht übermäßig strengen, aber abscheulichen schneereichen Winter und müssen uns auf ein elendes Frühjahr gefaßt machen. Kehren Sie ja nicht nach Wien zurück, bevor man, soweit das in unserem Klima überhaupt möglich ist, auf gutes, warmes Wetter rechnen darf; Sind Sie einmal in Wien, so machen Sie mir hoffentlich auch das Vergnügen mich zu besuchen. Inzwischen verbleibe ich mit besonderer Hochachtung

Ihre ergebene
Betty Paoli

Sonntag, 24. Januar 2010 von Karin S. Wozonig
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Reden über ein dickes Buch

Am Donnerstag, 28. Jänner 2010, kommt die „Neigungsgruppe“ – oder gar: Neugiergruppe – „Der Mann ohne Eigenschaften“ zum zweiten Mal zusammen. Es handelt sich um eine Ausgründung des Salons Kaffeehausgespräche, in der über den Roman von Robert Musil gesprochen wird. Warum? Weil sich manche (einige wenige) Bücher gemeinsam besser lesen lassen, und weil literaturwissenschaftliche Anleitung den Lesegenuss manchmal erhöhen kann.

Donnerstag, 21. Januar 2010 von Karin S. Wozonig
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Gedichte schreiben

Beim Jänner-Kaffeehausgespräch ist es um Gedichte gegangen. In Vorbereitung auf das Gespräch habe ich – die ich erst ein Mal ein Gedicht verfasst habe (es wurde gedruckt! anonym, in der Institutszeitung) – gedichtet wie wild. Und zwar unter der Anleitung des komischen Stephen Fry. Er ist der Verfasser des Buchs „The Ode Less Travelled“, 2005 erschienen, 2008 sehr gekonnt übersetzt von vierzehn Absolventinnen und Absolventen des Aufbaustudiengangs Literarisches Übersetzen an der LMU. Meine Lieblingsübung aus dem Buch ist Nr. 15, die Sestine.