Mittwoch, 7. März 2012 von Karin S. Wozonig
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Huldigungsgedicht zum 8. März

Betty Paoli: Einer Tänzerin

O schwebe hin, du flüchtige Sylphide,
Süß lächelnd, mit gesenktem Augenliede,
Geschmückt mit jeder holden Zier!
Phantastisch schön, ein freud’ger Lichtgedanke,
Schwingst du dich über jede Körperschranke,
Und Irdisches ist nicht an dir!

Du weißt von Schmerzen nichts und nichts vom Sehnen,
In deinen Augen brennen keine Thränen,
Und fremd ist dir der Erde Lust.
Du kennst sie nicht – o lerne nie sie kennen!
Es wäre selbst, was wir Entzückung nennen,
Nur eine Last für deine Brust.

Denn dein Beruf ist es, wie Klang und Düfte
Dahin zu gaukeln durch die freien Lüfte,
Ein Schmetterling im sonn’gen Raum,
Und, wenn einst abgeblüht dein Blumenleben,
Dem trunknen Blicke spurlos zu entschweben
Gleichwie ein Frühlingsmorgentraum!

(Quelle: Ost und West Nr. 19, 8. März 1842)

Sonntag, 19. Februar 2012 von Karin S. Wozonig
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Neues aus dem Salon

Gestern hat das erste Kaffeehausgespräch in Davis stattgefunden und ich freue mich, dass es regen Zuspruch gefunden hat. Ich wollte ein „Format“ (wie man so sagt), das eine starke kulturelle Verankerung und Tradition hat, an neuem Ort testen. Ein Salon bietet nach meinem Verständnis im Idealfall die Gelegenheit für geselligen Austausch, getragen von Offenheit und gegenseitigem Respekt. Das erste Treffen „meines“ Salons war für mich ein voller Erfolg und die kalifornischen Kaffeehausgespräche werden fortgesetzt.

Freitag, 17. Februar 2012 von Karin S. Wozonig
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Ein kalifornisches Kaffeehausgespräch

Ich versuche die Tradition des literarischen Salons, den ich 2008 auf Anregung der „Grande Dame der Hamburger Literaturszene“ – (c) Welt am Sonntag – gegründet habe, in meinem derzeitigen Wohnort weiterzuführen. Die „Kaffeehausgespräche“ finden heute mit dem Thema „Lesen Sie Deutsch? Von Originalen und Übersetzungen“ in der „Konditorei“ statt.

Donnerstag, 16. Februar 2012 von Karin S. Wozonig
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Alte und neue Welt

Ein Fundstück aus „History of California“ von Helen Elliott Bandini, veröffentlicht 1908:

Once before, when the world was younger, there was a land similar to this,— sea-kissed, mountain-guarded, with such gentle climate and soft skies. Its people, who also lived much out of doors at peace with nature, became almost perfect in health and figure, with mental qualities which enabled them to give to the world the best it has known in literature and art. What the ancient Greeks were, the people of California may become; but with an advancement in knowledge and loving-kindness of man toward man which heathen Athens never knew.

Dienstag, 14. Februar 2012 von Karin S. Wozonig
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Ein Thema

Ich habe einen Wochenendausflug gemacht.

Sonntag, 29. Januar 2012 von Karin S. Wozonig
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Schräge Vögel

Heute gibt es wieder einmal einen Blog-Eintrag aus dem California Birthday Book, dessen Untertitel lautet:  “Prose and Poetical Selections from the Writings of Living California Authors with a Brief Biographical Sketch of each”. Herausgegeben wurde dieses Buch im Jahr 1909 von George Wharton James (1858–1923), einer flamboyanten, umstrittenen Persönlichkeit.

JANUARY 29.
Westward the Star of Empire! Come West, young men! Westward ho! to all of you who want an opportunity to do something and to be something. Here is the place in the great Southwest, in the great Northwest, in all the great West, where you can find an opportunity ready to your hand. We are only 3,000,000 now. There is room here for 30,000,000. Where each one of us is now finding an opportunity to do something and be something there is plenty of room for ten more of you to come and join us.
George Ward Burton, in Burton’s Book on California.

Freitag, 20. Januar 2012 von Karin S. Wozonig
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Transportmittel

Ich habe ein neues Fahrrad. Es passt zu meinem neuen Wohnort.

Und es hat einen Aufkleber. Der ist meinem Lebensstil angemessen.

Montag, 16. Januar 2012 von Karin S. Wozonig
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Von Hochstaplern

Ich interessiere mich für das neunzehnte Jahrhundert. Deshalb hat mich die Beschreibung des neuen Romans von Umberto Eco gereizt. Der Klappentext der deutschen Übersetzung:

Der Italiener Simon Simonini lebt in Paris, und er erlebt aus nächster Nähe eine dunkle Geschichte: geheime Militärpapiere, die der jüdische Hauptmann Dreyfus angeblich an die deutsche Botschaft verkauft, piemontesische, französische und preußische Geheimdienste, die noch geheimere Pläne schmieden, Freimaurer, Jesuiten und Revolutionäre – und am Ende tauchen zum ersten Mal die Protokolle der Weisen von Zion auf, ein gefälschtes „Dokument“ für die „jüdische Weltverschwörung“, das dann fatale Folgen haben wird.

Jetzt schlage ich mich schon seit Wochen mit diesem Buch herum. Es wird nicht besser. Ich fürchte, da wollte einer, der sehr viel kann, noch mehr. Eco hat seine Handlung zugeschüttet mit Namen und historischen Ereignissen und sein widerlicher Protagonist verliert zusehends an Farbe. Schade; die Idee war gut.

Samstag, 7. Januar 2012 von Karin S. Wozonig
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Die Annäherung des E-Readers an das gedruckte Buch

Ich habe vor einiger Zeit in diesem Blog geschrieben, dass ich mir den Amazon-E-Reader nicht kaufe, weil ich es unmöglich finde, dass ein Produkt, das mit Büchern zu tun hat, den Modellnamen „kindle“ (anzünden) trägt. Mir wurde seither mehrfach gesagt, dass damit nicht auf das Verbrennen von papierenen Büchern angespielt wird, sondern dass die Assoziation „entfachen der Leseleidenschaft“ geweckt werden sollte. Beinahe hätte ich das geglaubt. Nun heißt aber das neueste Modell des Amazon-E-Readers „Fire“.

Ganz abgesehen von diesem Benennungs-Missgriff, der wahrscheinlich darin begründet liegt, dass sich mit der E-Reader-Technik anfangs hauptsächlich Geeks ohne Geschichtsbewusstsein beschäftigt haben, ist der „Fire“ allerdings ein ziemlich beeindruckendes Gerät. Ich hatte vor zwei Wochen die Gelegenheit, mit einem zu spielen. Das kann man ziemlich gut, allerdings ohne Netzkabel nicht sehr lange. Der Stromverbrauch ist hoch, zu hoch für einen E-Reader, finde ich. Allerdings hängt das auch mit den Lesegewohnheiten zusammen. In meinem Leben gibt es durchaus Gelegenheiten, bei denen ich mehr als vier oder fünf Stunden ohne Unterbrechung fern einer Steckdose lese.

Aber der „Fire“ kann Farbe, Musik in akzeptabler Qualität und Filme – auch die, wie mir versichert wurde, durchaus gut. Das Gerät selbst verfügt über eine relativ geringe Speicherkapazität, denn Amazon will, dass seine Kunden möglichst alle Daten bei ihnen auf der „Cloud“ ablagern. Gelesen, gehört, gesehen wird also im Idealfall (aus der Sicht der Entwickler und des Anbieters) online. Der „Fire“ ist schön, handlich und er kann viel.

Mein E-Reader kann – nachdem ich das Firmware-„Upgrade“, das sich als totaler Programm-Müll entpuppt hat, wieder entfernt habe – keine Farbe, keine Filme und die Audioqualität reicht gerade für einen meiner Lieblings-Podcasts. Aber der tägliche Eintrag im „California Birthday Book“ von 1909 und der neue Roman von Umberto Eco werden zuverlässig und ohne großen Stromverbrauch angezeigt, und das ist es, was ich wollte.

Die Weiterentwicklung der E-Reader zeitigt interessante Folgen: Je mehr die Geräte können, desto näher (relativ gesehen) ist ein „alter“ E-Reader am gedruckten Buch.

Donnerstag, 5. Januar 2012 von Karin S. Wozonig
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A Vintage of Vers

Above me rise the snowy peaks
Where golden sunbeams gleam and quiver,
And far below, toward Golden Gate,
O’er golden sand flows Yuba River.
Through crystal air the mountain mist
Floats far beyond yon distant eagle,
And swift o’er crag and hill and vale
Steps morning, purple-robed and regal.

Clarence Urmy (1858-1924)

aus: The California Birthday Book, 1909