Freitag, 15. Oktober 2010 von Karin S. Wozonig
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Der Salon und die Politik

Seit über einem Jahr betreibe ich gemeinsam mit einer Ko-Salonière (anfangs) bzw. einem Salonherren (Detlef Thofern, Sozialwissenschaftler) die salonartigen „Kaffeehausgespräche“, in denen es ein Mal im Monat um Bücher geht. So auch beim nächsten Termin, der dem Thema „Das politische Buch“ gewidmet sein wird.
Zeit: Donnerstag, 21. Oktober 2010, 19.00 Uhr
Ort: Kulturcafé Chavis, Detlev-Bremer-Straße 41, 20359 Hamburg
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen: www.kaffeehausgespraeche.de

Donnerstag, 30. September 2010 von Karin S. Wozonig
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Freitag, 24. September 2010 von Karin S. Wozonig
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Mittwoch, 8. September 2010 von Karin S. Wozonig
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Salon Kaffeehausgespräche

In regelmäßigen Abständen veranstalte ich gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftler Detlef Thofern einen literarischen Salon unter dem Titel „Kaffeehausgespräche“. Beim nächsten Termin (15. September, 19.00) geben wir das Thema „Das Buch als Sensation“ vor. Wir werden sehen, was die Salongäste daraus machen werden. Weitere Informationen gibts im Blog zum Salon.

Montag, 6. September 2010 von Karin S. Wozonig
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Schanzenfest 2010

Mein Bild vom Schanzenfest 2010

Mich nervt die Berichterstattung über das Schanzenfest. „Linke“ Randale werden herbeigeschrieben, damit es am nächsten Tag etwas zu berichten gibt. Hier randalieren seit ein paar Jahren vor allem politisch Gleichgültige, die ihre aufgestauten Aggressionen loswerden wollen und denen der Aufruf zum Steinewerfen in ihrer Leibzeitung ganz zupass kommt.

Mittwoch, 25. August 2010 von Karin S. Wozonig
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Reiseprojekte

Vor einigen Tagen berichtete ich über die 1837 von dem eloquenten Spötter M. G. Saphir gegründete Zeitschrift „Der Humorist“. Am 20. Oktober 1837 erschien in diesem Blatt das Gedicht „Reiseprojekte“ von Betty Paoli, das, da zur Saison passend, in seiner vollen Länge zitiert sei:

Reiseprojekte

Ihr hohen Kathedralen
Am alten, heil’gen Rhein,
Umspielt von tausend Strahlen,
Im hellen Sonnenschein;
Ihr stolzgethürmten Zinnen,
Auf Bergen rebumblüht,
O wie es mich von hinnen
In eure Nähe zieht!

Und wie’s mich sehnend ziehet
In’s schöne Frankenland,
Wo frei der Ölbaum blühet,
An blum’ger Bergeswand;
Wo aus dem Blättergrunde
Hell die Orange blinkt,
Und wo voll süßer Kunde
Vaucluse hernieder winkt!

Mein Rom, mein ewig hehres
Sorrent‚, Neapolis,
Du schöne Braut des Meeres,
Du irdisch Paradies,
Alhambra, edle Trümmer,
Und du, Escurial,
Erscheint ein Rosenschimmer
Dem Sehnen allzumal! –

So streifet mein Begehren,
Hin durch die weite Welt,
Und wer will mir verwehren
Zu zieh’n, wenn mir’s gefällt?
Das Leben steht mir offen,
Mich hält nicht Amt noch Pflicht
Hier fest, und auch kein Hoffen
Und Glück auch wahrlich nicht!

Von einem Jahr zum andern
Schob ich die Reise auf,
Begonnen sei das Wandern,
Der lebensrasche Lauf!
Will in die Weite streben,
Will morgen sein bereit!
„Gewiß?“ – O du mein Leben,
Stets morgen, niemals heut!

Freitag, 20. August 2010 von Karin S. Wozonig
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Der feuilletonistische Witz von Saphir

Warum fürchten so viele Schriftsteller den Tod so sehr? Weil sie jenseits ganz leer ankommen werden, denn der Mensch nimmt nichts mit als seine guten Werke.
Moritz Gottlieb Saphir

Moritz Gottlieb Saphir (1795-1858) war Kritiker und Feuilletonist. Er gründete 1837 die Zeitschrift „Der Humorist“, in der er seine polemischen Kritiken und spöttischen Kommentare zum Zeitgeschehen veröffentlichte. Damit legte er sich unter anderem mit Nestroy an. Eine Beiträgerin der Zeitschrift war Betty Paoli.

Montag, 26. Juli 2010 von Karin S. Wozonig
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Die soziale Wunde Frauenfrage

Das ist der vierte und letzte Teil meiner Montag-Blog-Serie zu einem Feuilleton Betty Paolis, in dem die Schriftstellerin auf die Schlacht von Königgrätz (1866) reagierte. In dem Text, nachzulesen in Betty Paoli. Was hat der Geist denn wohl gemein mit dem Geschlecht? Wien: Mandelbaum 2001 (herausgegeben von Eva Geber), plädiert Paoli dafür, bürgerlichen Frauen den bislang verwehrten Zugang zum Arbeitsmarkt zu öffnen – aus Gerechtigkeitssinn und aus ökonomischen Gründen.

Selbst in besseren Zeiten hat diese soziale Wunde tief und schmerzlich aufgeklafft; wie aber erst jetzt, nach solchen Unglückstagen, wie wir sie erleben mussten! Zu den Alleinstehenden, vom Glück der Häuslichkeit Ausgeschlossenen, für die ich schon früher die Stimme erhob, haben sich seitdem die Witwen und Waisen derer gesellt, die auf den Schlachtfeldern für Österreich verbluteten; die zwar minder Unglücklichen, doch nicht minder Bedrängten, denen fortan die Sorge für einen verstümmelten, zu jedem Erwerb unfähigen Vater, Gatten oder Bruder zufällt. Nicht Almosen sind es, die sie von euch verlangen, nein! Nur die Förderung, welche die Beseitigung einengender Schranken von selbst mit sich bringt. Nehmt dem Leid, das immer noch zurückbleiben wird, den eklen Beigeschmack der Sorge um das tägliche Brot, bringt der Menschlichkeit das wahrlich geringe Opfer eines verrotteten Wahns und seid freisinnig, um gerecht sein zu können! Lasst mich euch nicht vergeblich an Pombals Wort erinnert haben: „Wir wollen die Toten begraben und für die Lebenden sorgen!“

Donnerstag, 22. Juli 2010 von Karin S. Wozonig
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E-Books und Hardcovers

In einer Pressemeldung von vergangenem Montag verlautet Amazon, dass ihr E-Book-Reader Kindle und der dafür verkaufte Content (E-Books) durchschlagende Erfolge seien. Einige Vergleichszahlen (die sich mir, so muss ich zugeben, nicht restlos erschließen) klingen beeindruckend, z.B.:

Recent milestones for Kindle books include: Over the past three months, for every 100 hardcover books Amazon.com has sold, it has sold 143 Kindle books. Over the past month, for every 100 hardcover books Amazon.com has sold, it has sold 180 Kindle books.

Das ist allerdings kein Zeichen von Medienwandel, denn nicht nur die Verkaufszahlen von „Kindle books“ stiegen, sondern auch die gedruckter Bücher. Zitat aus der Pressemeldung:

… even while our hardcover sales continue to grow, the Kindle format has now overtaken the hardcover format.

Die American Publishers Association hat für das erste Halbjahr 2010 einen Umsatzzuwachs bei gebundenen Büchern von 22 Prozent festgestellt, Taschenbücher verkaufen sich noch besser. Die Pressemeldung von Amazon bezieht sich nur auf gebundene Ausgaben.

Und bevor Sie fragen: Nein, ich habe keinen Kindle. Ich kann keinen Apparat kaufen, der etwas mit Büchern zu tun hat hat und für den sich jemand (möglicherweise ein Texter) die Bezeichnung „anzünden“ ausgedacht hat.

Donnerstag, 15. Juli 2010 von Karin S. Wozonig
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Chaostheorie als Lebensweisheit

Ein Schlüsselbegriff der Chaostheorie ist die Bifurkation. Sie bezeichnet eine qualitative Zustandsänderung eines nichtlinearen Systems. Der Begriff geht auf den Mathematiker und Physiker Henri Poincaré zurück, der ihn in diesem Sinn erstmals 1885 verwendet. Auch die Gabelung eines Flusses oder einer Pflanze wird als Bifurkation bezeichnet. Und gelegentlich wird beobachtet, dass es auch auf Lebenswegen Bifurkationen gibt:

In jedem Menschenleben treten Perioden ein, von wo aus sich, wie die Knotenpunkte an einem Pflanzenstengel, neue Entwicklungen erschließen, welche entweder die äußeren Verhältnisse und Schicksale oder die innere Geistesrichtung für lange Zeit, vielleicht für das ganze Leben bestimmen.
Aus: Ludwig Richter: Lebenserinnerungen eines deutschen Malers, 1885