Montag, 27. Januar 2014 von Karin S. Wozonig
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Wiederaufnahme

Pünktlich zu meiner Rückkehr an den Ort der ersten Kaffeehausgespräche ist der Blog meines Salons „gehackt“ worden und deshalb habe ich diesen virtuelle Versammlungsraum vorübergehend zusperren lassen. Das macht aber nichts, geht es bei der Veranstaltung doch vor allem um Gespräche über Bücher und alles was dazu gehört, auch um Kaffee, Kuchen und Wein, und um den persönlichen Austausch. Aus Davis, CA, höre ich, dass das nächste Kaffeehausgespräch in der wirklichen Welt bereits am kommenden Freitag stattfinden soll. Die Wiederaufnahme der Kaffeehausgespräche in Hamburg wird es am 20. Februar geben.

Die Kaffeehausgespräche waren eine Idee der großen Leserin Erika Werner, gestorben am 28. Jänner 2013. Sie hat mit ihrem Verein S.T.I.L. e.V. ihre Vorliebe für interessante Sprachkunst mit anderen geteilt. Didaktische Absichten hatte sie dabei keine. Am 20. Februar soll im Salon, abgehalten im Kulturcafé Chavis, im Andenken an Erika Werner das Thema „Literaturvermittlung“ im Vordergrund stehen. Dem Neustart des Salons sehe ich mit Spannung entgegen. Sollten Sie an einer Einladung interessiert sein, lassen Sie sich per eMail in den Newsletter der Veranstaltung eintragen. So viel virtuelle Welt muss sein.

Dienstag, 17. Dezember 2013 von Karin S. Wozonig
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Salon-Ausgründung

Fast zwei Jahre lang hat es in Davis, CA, einen Salon unter dem Titel „Kaffeehausgespräche“ gegeben, fast zwei Jahre lang habe ich dort mit Vergnügen interessante Leute und neue Bücher kennengelernt. Jetzt wäre dieses Projekt beinahe zu einem Ende gekommen. Aber nein: Es wird weitergeführt, ein Kaffeehausgespräche-Franchise sozusagen. Ich freue mich, dass sich Menschen gefunden haben, die die Tradition des regelmäßigen Treffens in der „Konditorei“ aufrecht erhalten werden und bin gespannt, welche Themen sie finden werden.

Montag, 14. Mai 2012 von Karin S. Wozonig
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Biedermeier als Parodie

Das Grimmsche Wörterbuch weiß zum Begriff „Parodie“ zu sagen:

umbildung einer bekannten ernsten dichtung mit beibehaltung ihrer form ins scherzhafte oder spöttische, dann auch im übertragenen sinne (aus griech. parōdía neben-, gegengesang, dann umdichtung allgemein bekannter und berühmter gedichte, so dasz bei geringer veränderung der worte statt des erhabenen ein gemeiner und lächerlicher sinn hervorgeht.)

Aus dem Biedermann (vir bonus) ist mit wenigen literarischen Griffen ein Biedermeier zu machen und die begriffliche Gratwanderung entspricht der so bezeichneten Epoche.

Rudolf Rodt hat nicht nur an der parodistischen Epochenbezeichnung mitgewirkt, sondern auch ernste Dichtung mit Beibehaltung ihrer Form ins scherzhafte umgebildet. Während der „Taugenichts“ von Eichendorff spätromantisch-freudig „nach Italien, nach Italien!“ läuft, wo er das gute Leben findet und wo Goethes „Mignon“ von Zitronenblüten und Gold-Orangen träumt, „wohnt“ in Rodts Italien die mehrdeutige Pomeranze. Und so sieht der sehnsüchtige Wanderlustige aus Rodts Gedicht „Wanderlust“ (1849) Kalifornien:

Aber jetzt! nach Kalifornigen
Jagt es mir den Sinn den zornigen,
Der schon längst dahin geschwärmt:
Wo die goldnen Adern ziehen,
Durch die schweigenden Prairieen,
Und der Sakramenter lärmt –
Dahin, Alter, laß mich ziehn!

Nach Kalifornigen, nach Kalifornigen
Fang ich an das Lied von vornigen,
Wo der ew’ge Dollar rollt,
Wo es gelber wird und gelber,
Wo des Wandrers Adern selber
Wandeln sich in flüssig Gold –
Alter, dahin muß ich ziehn!

Dahin, wo bei Tropenhitze
Auch in der geringsten Pfütze
Noch ein echter Goldfisch irrt;
Wo die Quellen, die gefrieren,
Sich zu Gold statt Eis fixiren,
Wenn es jemals Winter wird –
Dahin, Alter, möcht ich ziehn.

Dort wo unter jeder Scholle
Von Dukaten eine Rolle
Schlummernd uns entgegen lacht;
Wo das Silber ist Lappaligen,
Wo der Mensch mit Viktualien
Glänzende Geschäfte macht –
Dahin, Alter, laß mich ziehn! –

Freitag, 4. Mai 2012 von Karin S. Wozonig
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Reisen bildet

Als „die Identifizierung von Merkmalen durch Vergleich mit einem vorliegenden Muster“ bezeichnet Meyers Taschenlexikon die Mustererkennung , die es uns erlaubt, auch in fremden Gefilden Erkenntnisse zu erlangen (eine Begriffs-Übertragung aus der Informatik). Im Hawelka gibt es auch immer noch ein Platzerl.

Fishermans Wharf Monterey

Fisherman's Wharf Monterey

Mittwoch, 2. Mai 2012 von Karin S. Wozonig
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Kreative Pause

Nach einer kreativen Pause, die mich unter anderem nach Long Beach zu einer Konferenz mit dem Titel aeiou geführt hat, bin ich zurück in meinem Blog, ein virtuelles Comeback sozusagen.

Die Konferenz war ausnehmend anregend, der Universitätscampus der Cal State Long Beach ist sehr schön. Es gab interessante Vorträge und Diskussionen, und was mich besonders beeindruckt hat, war das Engagement der Studierenden.

Ich habe bei der Konferenz über Hieronymus Lorm gesprochen, der unter anderem das Lormen erfunden hat. Flankiert war ich bei meinem Vortrag von Forschung zum 18. und zum 20. Jahrhundert, genau gesagt von Matthias Mansky, der in seinem Vortrag „Wiener Komödie und Londoner Theater um 1800: Zur Skurrilität eines marginalen Kulturtransfers“ unter anderem ein Beispiel für die Macht des Kanons geliefert hat – der „Postzug“ von Lessing! Und von Bianca Zaininger, die mich mit ihrer Analyse des „Rennbahn-Expreß“ in meine Jugend zurückgeführt hat.

Rund um die Konferenz habe ich eine kleine Reise durch Kalifornien gemacht und mich in Muster-Erkennung geübt. Ein Beispiel dafür folgt demnächst in diesem Blog.

Freitag, 2. März 2012 von Karin S. Wozonig
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Nationale Gedichte

Neben der Erkundung meines neuen Wohnorts beschäftige ich mich zur Zeit mit dem Thema Nationalismus. Ich habe im Alltag oft Gelegenheit, über die Bedeutung von Patriotismus und die Aktualität von nationalen Symbolen nachzudenken, interessiere mich aber – wie meistens – mehr für die Geschichte als für die Gegenwart.

Wie bei vielen anderen Dingen (z.B. Arbeitsteilung, Geschlechterrollen, Individualismus), die für uns heute eine Selbstverständlichkeit erreicht haben, die sie argumentativ an Natürlichkeit grenzen lassen, ist es auch beim Thema Nationalismus ratsam, ins neunzehnte Jahrhundert zurückzublicken, um die basalen Mechanismen zu verstehen.

Für die jährliche Konferenz der Austrian Studies Association (früher MALCA), die unter dem Motto AEIOU: GLOBAL AUSTRIA steht, bereite ich einen Vortrag über einen Text von Hieronymus Lorm vor. In „Wien’s poetische Schwingen und Federn“ (1847) wird das österreichische „Nationalgemüt“ auf sehr interessante Weise mit ästhetischen Kriterien verquickt und auf eine Art lebendig gemacht, die über die Frage hinausreicht, was ein deutsches Gedicht von einem Dichter mährischer, ungarischer oder ruthenischer Herkunft über die Begründung einer Kulturnation im Vorfeld der sogenannten bürgerlichen Revolution aussagt. Ich freue mich schon darauf, über diesen Text im Rahmen der Konferenz zu diskutieren.

Sonntag, 19. Februar 2012 von Karin S. Wozonig
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Neues aus dem Salon

Gestern hat das erste Kaffeehausgespräch in Davis stattgefunden und ich freue mich, dass es regen Zuspruch gefunden hat. Ich wollte ein „Format“ (wie man so sagt), das eine starke kulturelle Verankerung und Tradition hat, an neuem Ort testen. Ein Salon bietet nach meinem Verständnis im Idealfall die Gelegenheit für geselligen Austausch, getragen von Offenheit und gegenseitigem Respekt. Das erste Treffen „meines“ Salons war für mich ein voller Erfolg und die kalifornischen Kaffeehausgespräche werden fortgesetzt.

Freitag, 17. Februar 2012 von Karin S. Wozonig
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Ein kalifornisches Kaffeehausgespräch

Ich versuche die Tradition des literarischen Salons, den ich 2008 auf Anregung der „Grande Dame der Hamburger Literaturszene“ – (c) Welt am Sonntag – gegründet habe, in meinem derzeitigen Wohnort weiterzuführen. Die „Kaffeehausgespräche“ finden heute mit dem Thema „Lesen Sie Deutsch? Von Originalen und Übersetzungen“ in der „Konditorei“ statt.

Donnerstag, 16. Februar 2012 von Karin S. Wozonig
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Alte und neue Welt

Ein Fundstück aus „History of California“ von Helen Elliott Bandini, veröffentlicht 1908:

Once before, when the world was younger, there was a land similar to this,— sea-kissed, mountain-guarded, with such gentle climate and soft skies. Its people, who also lived much out of doors at peace with nature, became almost perfect in health and figure, with mental qualities which enabled them to give to the world the best it has known in literature and art. What the ancient Greeks were, the people of California may become; but with an advancement in knowledge and loving-kindness of man toward man which heathen Athens never knew.

Dienstag, 14. Februar 2012 von Karin S. Wozonig
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Ein Thema

Ich habe einen Wochenendausflug gemacht.