Sonntag, 1. Januar 2012 von Karin S. Wozonig
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A New Year’s Wish

May each day bring thee something
Fair to hold in memory—
Some true light to shine
Upon thee in the after days.
May each night bring thee peace,
As when the dove broods o’er
The young she loves; may day
And night the circle of
A rich experience weave
About thy life, and make
It rich with knowledge, but radiant
With Love, whose blossoms shall be
Tender deeds.

Helen Van-Anderson
aus: The California Birthday Book, 1909

Donnerstag, 22. Dezember 2011 von Karin S. Wozonig
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Zeitfresser-Technik

Einen Teil meines ersten Urlaubtags in New Hampshire verbrachte ich damit, meinem E-Reader, einem OYO von Thalia, beizubringen, seine neueste Firmware wieder zu vergessen und dabei die gespeicherten E-Books zu behalten. So ist das, wenn man sich als Beta-Testerin für schlechte Software zur Verfügung stellt. Seit einem Jahr kündigt Thalia an, dass die Software der ersten OYO-Generation durch ein Update verbessert würde. Der erste Versuch mündete in eine Firmware, die zur vollständigen Entleerung des Akkus im Standby-Modus führte. Der zweite, vor einer Woche präsentierte Versuch der Verbesserung hatte zur Folge, dass mein OYO keine Buchtitel und Autorennamen mehr angezeigt hat. Eine Liste von 650 Einträgen „Neues Buch ungelesen“ ist nicht sehr informativ. Jetzt läuft mein OYO wieder auf der ersten Firmware-Version und ich weiß, warum die OYO-Facebook-Seite von Thalia abgedreht wurde.

Dienstag, 13. Dezember 2011 von Karin S. Wozonig
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Kaffeehausgespräch über das Kaffeehaus

Der Salon „Kaffeehausgespräche„, der von Maria Poets und mir im April 2008 ins Leben gerufen wurde und an dem seit Oktober 2009 Detlef Thofern als Salonherr mitwirkt, geht in seiner jetzigen Form dem Ende zu, denn ich ziehe um. Und so haben wir uns ein selbstreflexives Thema für das letzte Treffen ausgedacht. Wir werden am 15.12.2011 um 19.00 über das Kaffeehaus sprechen. Dr. Thofern nimmt Angebote für eine Mitarbeit und Vorschläge für einen Kaffeehausgespräche-Neuanfang entgegen, bitte schicken Sie Ihre Ideen an: kaffeehausgespraeche@web.de

Samstag, 10. Dezember 2011 von Karin S. Wozonig
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Nachromantische Lyrik in Prosa

Fremder, der du diese Blätter liesest! ich möchte dich kennen, um zu wissen, ob es dir je im Leben so gut ward, zur Zeit, wo die Blumen noch blühen und die Früchte schon reifen, die ein Doppellaut ist von Duft und Süße, an der Seite eines geliebten Wesens, ein dir noch unbekanntes Land zu durchstreifen, wohin dich Wunsch und Sehnsucht oft getragen, und welches du nun noch viel schöner fandst, als in deinen Träumen? Wenn dir je so wohl ward: so laß uns schweigen, wie Wissende gern thun. … Bist du aber, was Gott verhüte! gar Einer von den Philistern, die es albern finden, daß man seinen wohlgeordneten Haushalt gegen Straßenstaub und schlechte Betten in den Gasthäusern vertauscht, die es für thöricht erachten, einen Berg zu besteigen, weil man oben doch nur sieht, was man unten noch deutlicher sehen könnte: so will ich vollends kein Wort an dich verlieren. Du würdest es doch nie begreifen, was es heißt, beim Morgensonnenstrahl hingehen, die staunende Andacht des eignen Herzens auf geliebten Zügen wiederfinden, von dem heißen Strahl des Mittags in den Wald flüchten, die herbe Lieblichkeit seines Duftes einathmen, seine Schatten und Lichten über ein theures Antlitz spielen sehen, – Abends, wenn die Sonne scheidet, daß sie nicht alles Licht von dir fortnimmt, da dir ein Wesen bleibt, das fähig, dir jede Nacht zu erhellen, und beim Mondenglanz dein Herz emporrauschen fühlen, wie das heilige Meer! – Wenn du’s begreifst, so brauche ich dir’s nicht zu sagen; und begreifst du’s nicht, so wär’s fruchtlos, dir’s zu sagen. Darum: Schweigen für alle Fälle.
Aus: Betty Paoli: Honorine (Novelle), 1844

Montag, 5. Dezember 2011 von Karin S. Wozonig
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Jenseits von Weltschmerz

Himmelstrauer

Am Himmelsantlitz wandelt ein Gedanke,
Die düstre Wolke dort, so bang, so schwer;
Wie auf dem Lager sich der Seelenkranke,
Wirft sich der Strauch im Winde hin und her.

Vom Himmel tönt ein schwermuthmattes Grollen,
Die dunkle Wimper blinzet manches Mal,
– So blinzen Augen, wenn sie weinen wollen, –
Und aus der Wimper zuckt ein schwacher Strahl. –

Schon schleichen aus dem Moore kühle Schauer,
Und leise Nebel über’s Heideland;
Der Himmel ließ, nachsinnend seiner Trauer,
Die Sonne läßig fallen aus der Hand.

Nikolaus Lenau (1831)

Mittwoch, 16. November 2011 von Karin S. Wozonig
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Großschriftsteller zum Kaffee

Morgen wird wieder einmal ein Kaffeehausgespräch stattfinden, ein Treffen im literarischen Salon, den ich vor einiger Zeit gegründet habe. Der Salonherr Detlef, mit dem gemeinsam ich die Abende vorbereite, hat sich als Thema einer morgen zu beginnenden Reihe „Literarische Schwergewichte“ ausgedacht und zum Einstieg Thomas Mann gewählt. Damit bin ich einverstanden, ich werde aber trotzdem über das neunzehnte Jahrhundert sprechen.

Aus der projektierten Reihe wird aber einstweilen nichts, denn nach dem Salongespräch im Dezember, das ein selbstbezügliches Thema haben wird, pausiere ich erst einmal.

Vielleicht verlagere ich die Veranstaltung auf einen anderen Kontinent. Auf Detlef als Ko-Gastgeber muss ich dann allerdings verzichten.

Sonntag, 6. November 2011 von Karin S. Wozonig
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Mädchenbildung

Am 7. November 1875 schenkt Betty Paoli ihrer späteren Biographin Helene Bettelheim, geboren am 7. November 1857, das Buch „Die Entstehung der Civilisation und der Urzustand des Menschengeschlechtes, erläutert durch das innere und äußere Leben der Wilden“ von John Lubbock mit einem Vorwort von Rudolf Virchow (Jena 1875).

Mittwoch, 26. Oktober 2011 von Karin S. Wozonig
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Über den Vormärz und die Paulskirche reden

Bei der Tagung Literatur im Umfeld der Frankfurter Paulskirche 1848/49 habe ich sehr viel Neues gehört und einige sehr interessante Gespräche geführt. Besonders gut finde ich es, dass sich eine Generation von klugen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen etabliert hat, für die Kooperation eine Selbstverständlichkeit ihrer akademischen Sozialisation ist. Das macht den Umgang mit ihnen angenehm. Die andere Erklärung für die gute Atmosphäre wäre, dass Menschen, die sich für das neunzehnte Jahrhundert interessieren einfach freundlicher sind als andere. Aber das kann ich dann doch nicht glauben.

Meine Präsentation des 1846 anonym erschienen  „Actenmäßigen Berichts der ersten Versammlung deutscher Schriftstellerinnen, gehalten in Weimar am 5., 6. und 7. Oktober 1846“ – das war es, was sich hinter meinem Vortrag mit dem Titel „Autorinnen im Vormärz. Ein Panorama politischer Teilhabe“ verborgen hat – wurde durchaus positiv aufgenommen. Wenn man sich einen so prägnanten Text als Grundlage für einen Vortrag sucht, kann aber eigentlich nichts schief gehen.

Ich hoffe sehr, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz, die ihr Interesse an dem Text bekundet habe, mir ihre Erkenntnisse mitteilen. Implikationen und Rezeptionsspuren sind in einem solchen Fall kaum systematisch zu erarbeiten. Verklausulierte Andeutungen in Briefen oder kleine Notizen in Zeitungen können für die Einschätzung eines Texts dieser Art hilfreich sein, sind aber oft Zufallsfunde.

Dank an Bernd Füllner, Frank Fürbeth, Gabriele von Glasenapp, Rainer Hillenbrand, Pierre Krügel, Claudia Lieb, Antonie Magen, Petra Mayer, Barbara Potthast, Bernhard Walcher, Björn Weyand und Ulrich Wyss für die informativen und kurzweiligen Vorträge und an die Veranstalter Robert Seidel und Bernd Zegowitz darüber hinaus für die Einladung.

Freitag, 14. Oktober 2011 von Karin S. Wozonig
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Alles wird immer besser

Zwei Autoren des Software Usability Research Laboratory (SURL) der Wichita State University, M. Phan & J. Teves, haben sich in einem Usability-Test mit zwei E-Readern beschäftigt, nämlich mit dem Kindle 2 und dem Nook. Sie stellen dabei mit Hilfe der Technique for Human Error Assessment (THEA) Mängel bei der intuitiven Bedienbarkeit und bei der Klarheit bezüglich der Trennung unterschiedlicher Funktionalitäten fest. Die Autoren bemerken, dass der Bedarf an Verbesserung solcher Geräte gegeben ist und appellieren an die Anbieter:

..the arrival of various e-Readers in the market has given book enthusiasts an enriched reading experience. Not only are they able to carry thousands of books where ever they go, some of these devices also allow users to browse the web, play games, and listen to their favorite music. To lead this particular niche, companies should be constantly evaluating the design of their products to make sure that it continues to cater to the needs of the consumers.

Nachzulesen sind ihre  Ergebnisse im Usability Newsletter des Instituts.

Dienstag, 11. Oktober 2011 von Karin S. Wozonig
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Warnung und Wiederholung

Die Frage, ob sich das elektronische Lesen durchsetzen wird und sogenannte E-Books den gedruckten Büchern Konkurrenz machen werden, lässt sich mit Zahlen beantworten. Noch aussagekräftiger aber ist ein dpa-Interview, in dem der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis, abschreckende Maßnahmen (Warnhinweise und Abmahnungen) gegen illegale Downloads fordert.